Einer Ehrung geht ein besonderer Verdienst oder eine herausragende Leistung voraus. Eine gute Tat oder großes Engagement kann im entsprechenden Rahmen zu einer Ehrung führen und ist eine tolle Auszeichnung für die geehrte Person.
Sie bekommt anerkennende Worte zu hören, vielleicht sogar eine Urkunde oder einen Preis überreicht und steht für eine gewisse Zeit im Mittelpunkt.
Ehrungen souverän meistern: So halten Sie eine ansprechende Laudatio
Als eine der Hauptpersonen der Veranstaltung muss sie sich keine großen Gedanken um den Ablauf der Ehrung machen, das übernehmen andere. Die Aufgabe des Geehrten liegt in der Annahme der Ehrung und einer Dankesrede. Die meiste Arbeit bei einer Ehrung liegt beim Redner, der eine ansprechende Laudatio verfassen muss und dafür einige Aspekte berücksichtigen sollte.
Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Personengruppen oder Institutionen können geehrt werden. Je mehr Personen in einer Ehrung bedacht werden müssen, desto komplexer wird die Vorbereitung für den Redner. Schließlich möchte man jedem gerecht werden und die Verdienste mit Respekt behandeln.
Was sind die Herausforderungen einer Ehrung?
Für denjenigen, der seine Anerkennung mit einer Rede ausdrückt, ist eine Ehrung eine große Aufgabe. Mit der richtigen Vorbereitung kann diese Aufgabe jedoch problemlos bewältigt werden und eine gute Rede als Ergebnis haben.
Für eine gute Laudatio muss sich der Redner ausgiebig mit der zu ehrenden Person befassen. Er muss die entscheidenden Punkte aus ihrem Leben herausgreifen und den Grund für die Ehrung herausstellen. All das in einer Rede zu verpacken ist eine Herausforderung, da man natürlich den richtigen Ton treffen und der zu ehrenden Person gerecht werden möchte. Weiterhin ist es nicht nur der Geehrte, der einen erwartungsvoll anschaut. Auch der Rest des Publikums ist gespannt und freut sich darauf, nun eine aufrichtige Laudatio zu hören.
Um dem Geehrten den nötigen Respekt zu zollen, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Dabei entscheidet der Rahmen, in dem die Ehrung erfolgt, über den Aufbau der Rede. Welche Punkte für die Rede wichtig sind, hängt ebenfalls vom Rahmen und auch von der zu ehrenden Person ab. Wenn Sie eine Laudatio halten müssen, sollten Sie dies nicht aus dem Stegreif tun. Ihren Respekt zollen Sie der Person dann, wenn Sie deutlich machen, dass Sie sich mit ihrem Leben und ihrer besonderen Leistung auseinandergesetzt haben.
Wie ist eine Ehrung aufgebaut?
Eine Ehrung kann in eine große Veranstaltung integriert sein. Dies ist zum Beispiel bei Sportevents der Fall, bei denen am Ende eine Siegerehrung erfolgt. Eine Ehrung kann aber auch der zentrale Teil einer Veranstaltung sein. Preisverleihungen sind beispielsweise Anlässe, bei denen viele Ehrungen hintereinander erfolgen. Sie können der Anlass dafür sein, dass eine Veranstaltung überhaupt stattfindet.
Auch im beruflichen Rahmen können Ehrungen erfolgen, beispielsweise wenn ein Mitarbeiter ein Unternehmen verlässt oder besondere Leistungen anerkannt werden. In diesem Fall ist es meist die Aufgabe des Chefs, die Laudatio zu halten und seinem Mitarbeiter zu danken. Besonders in Vereinen sind Ehrungen ein fester Bestandteil des Vereinslebens und wichtig für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter. Im privaten Rahmen gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten für Ehrungen, zum Beispiel bei Geburtstagen.
Eine Laudatio im Rahmen einer Ehrung ist oft ähnlich aufgebaut:
- Vorstellung der Person mit Name, gegebenenfalls Alter oder Wohnort (wenn passend).
- Vorstellung des Anlasses.
- Abriss des Lebenswegs der zu ehrenden Person. An dieser Stelle wird auf die besonderen Verdienste der zu ehrenden Person eingegangen.
- Besonderer Dank und gegebenenfalls Überreichung des Preises oder der Urkunde.
- Raum für den Ehrengast eine Dankesrede zu halten.
Eine Laudatio kann auch mit einer Anekdote oder einer Geschichte eingeleitet werden. Dabei können Redner ruhig persönlich werden. Auf diese Weise werden sie nahbar für das Publikum und schaffen außerdem direkt einen spannenden Einstieg in ihre Rede. Der zu Ehrende wird zudem möglicherweise auf unterhaltsamere Weise vorgestellt als nur über die reine Nennung seines Namens.
Die 5 Schritte zur Vorbereitung einer Laudatio
Während der Rahmen einer Ehrung immer unterschiedlich ist, ist der Aufbau einer Laudatio immer ähnlich und kann in fünf Schritte unterteilt werden:
1. Den zu ehrenden Menschen kennenlernen
- Sammeln Sie Informationen über die Person, die geehrt werden soll. Wieso wird sie geehrt?
- Welche Merkmale zeichnet sie aus?
- Welche Etappen im Leben des zu Ehrenden sind erwähnenswert?
- Fragen Sie sich, welche persönliche Beziehung Sie zur geehrten Person haben und ob es eine Anekdote gibt, mit der Sie auf diese Verbindung eingehen können.
- Für den Anfang helfen Stichpunkte oder eine Mind-Map, um alle Informationen zu sammeln. Anschließend müssen diese Informationen geordnet und zu einem flüssigen Text verarbeitet werden.
2. Den Anlass berücksichtigen
Nachdem Sie alles Wichtige über die zu ehrende Person herausgefunden haben, sollten Sie als nächstes den Anlass der Veranstaltung berücksichtigen.
- In welchem Rahmen wird die Person geehrt?
- Was gibt es über die Veranstaltung zu sagen?
- Was hat die Veranstaltung mit der zu ehrenden Person zu tun?
Verknüpfen Sie den Rahmen der Veranstaltung und die Person miteinander. Dies kann auch wieder in Form von Stichworten passieren oder direkt in den Rede-Text mit eingebunden werden.
3. Anschaulich formulieren
Der Text für die Laudatio sollte komplett ausformuliert werden. Eine einfache Sprache ist dabei wichtig. Schließlich benötigt eine respektvolle Ehrung keine komplizierten Fremdwörter oder verschachtelte Sätze. Sowohl der Geehrte als auch das Publikum sollten der Rede leicht folgen können und am besten auch unterhalten werden. Humor ist in einer Ehrenrede erlaubt, sollte jedoch dosiert eingesetzt werden, um die Ernsthaftigkeit des Anlasses nicht aus den Augen zu verlieren.
4. Die Laudatio einüben
Die Rede einzuüben und ohne Fehler frei vorzutragen, zeugt von Respekt. Eine abgelesene Laudatio mit mehreren Versprechern und verschluckten Silben in monotoner Stimme ist für die Ehrenperson wenig ehrenvoll. Solche Fehler sollten daher vermieden werden. Je natürlicher der Redner seine Anerkennung für die Leistung des Geehrten herüberbringen kann, desto mehr wird sich der Geehrte freuen. Die Laudatio mehrfach zu üben, an der eigenen Sprechtechnik zu feilen und am großen Tag eine unterhaltsame, informative und anerkennende Rede zu halten sollte das Ziel sein. Mithilfe von verschiedenen Rhetorik-Tipps lässt sich die Rede mit wenigen Handgriffen zu einem Meisterwerk umstrukturieren.
5. In Zurückhaltung üben
Ganz wichtig: Im Mittelpunkt der Laudatio steht die Ehrenperson. Der Redner sollte sich zurücknehmen und sich nicht in den Vordergrund drängen, da dies dem Geehrten gegenüber unhöflich wäre. Der Redner übernimmt im Fall einer Ehrung nur die Rolle des Übermittlers einer Botschaft. Diese Botschaft ist dabei größer als der Redner selbst, was im Zuge der Vorbereitung nicht vergessen werden sollte. Ein guter Redner kann die Ehrung noch unterstreichen und dazu beitragen, dass sich der Geehrte stolz und geschätzt fühlt. Ein schlechter Redner nimmt dem Geehrten die Freude an der Ehrung und könnte sogar den Zorn des Publikums auf sich ziehen. Schließlich sind auch die Zuhörer daran interessiert, dass die zu ehrende Person gebührend gefeiert wird.
Diese 10 Tipps sollten Laudatoren berücksichtigen
1. Einfach formulieren: Eine Laudatio sollte direkt und einfach formuliert sein. Statt: „Ich würde Ihnen gerne hiermit meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen“ sollten Sie einfach sagen: „Ich danke Ihnen“. Für den gesamten Aufbau der Rede sollte diese klare Ausdrucksweise berücksichtigt werden.
2. Redezeit beachten: Im Zentrum einer Laudatio sollten die positiven Leistungen oder Verdienste des zu Ehrenden stehen. Allzu viel schmückendes Beiwerk hat in solch einer Rede keinen Platz. Eine Laudatio sollte daher auch nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten dauern. Andernfalls könnte die Aufmerksamkeit der Zuhörer abschweifen und auch der Geehrte muss dann zu lange auf seinen Auftritt warten.
3. Nicht übertreiben: Redner sollten darauf achten, dass sie zwar loben, aber nicht übertreiben. Überzogene Lobeshymnen wirken unglaubwürdig und können leicht ins Gegenteil umschwenken. Die Glaubwürdigkeit lässt nach und das Publikum könnte das Interesse an der Person verlieren. Der Geehrte soll nahbar und sympathisch wirken. Eine Überhöhung seiner Person kann das Gegenteil bewirken.
4. Mit Veranstalter oder anderen Laudatoren absprechen: Falls es im Rahmen einer Veranstaltung mehrere Ehrungen gibt, ist es wichtig sich mit den anderen Rednern abzusprechen. Eine ähnliche Redelänge für alle Laudationes sollte eingehalten werden. Andernfalls könnte sich einer der Geehrten unfair behandelt fühlen. Auch inhaltlich sollte eine Absprache stattfinden, damit nicht immer wieder dieselben Aspekte der Veranstaltung hervorgehoben werden. Am besten reicht jeder seine Laudatio im Vorfeld beim Veranstalter ein, der diese miteinander vergleicht und gegebenenfalls anpasst.
5. Die eigene Rede flexibel halten: Für den Fall, dass im Zuge der Veranstaltung etwas Außergewöhnliches passiert ist oder der Vorredner einen interessanten Punkt aufgegriffen hat, sollten Redner ihre Rede flexibel halten. So ist es möglich, auf besondere Umstände einzugehen und dadurch zu demonstrieren, dass man als Redner der Veranstaltung aufmerksam folgt und mit ganzem Herzen dabei ist. Außerdem kann die Rede durch die ein oder andere spontane Ergänzung aufgewertet werden.
6. Hinter der eigenen Rede stehen: Eine Laudatio sollte man nur von einem Redner halten lassen, der sich auch dazu in der Lage fühlt. Wer zu unsicher ist, eine Rede zu halten, sollte sich überlegen, ob er diese Aufgabe nicht lieber abgibt. Falls Sie gebeten werden, eine Laudatio zu halten und der Meinung sind, dass der zu Ehrende diese Ehrung nicht verdient hat, sollten Sie die Rede ebenfalls nicht halten. Lehnen Sie dankend ab und überlassen Sie die Aufgabe jemand anderem. Erklären Sie notfalls auch, weshalb Sie von dieser Aufgabe zurücktreten.
7. Die Bedeutung einer Ehrung verstehen: Wenn Sie sich dazu entschließen eine Laudatio zu halten, sollten Sie sich ihrer Bedeutung bewusst sein. Sie drücken die Ehrung mit Ihrem ganzen Körper aus und sollten sie überzeugt vortragen, andernfalls merken das sowohl der Geehrte als auch die anderen Zuhörer:
- Unangemessene Kleidung zeugt von fehlendem Respekt oder Anerkennung dem Geehrten gegenüber.
- Die falsche Mimik oder Körpersprache können ebenfalls dazu beitragen, dass die Ehrung nicht aufrichtig wirkt.
Die Stimme sollte entschlossen und gefestigt klingen. Sie verrät viel darüber, wie jemand wirklich denkt und kann auch entlarven. Eine gelangweilt vorgetragene Rede fällt auf und der zu Ehrende könnte sich angegriffen fühlen.
Auch wenn eine Laudatio keine informative Rede ist, bei der es darum geht Argumente überzeugend zu vermitteln oder eine faktenbasierte Diskussion zu eröffnen, sollte man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie ist trotzdem eine anspruchsvolle Form der Rede und ist aufgrund ihrer Bedeutung mit dem nötigen Respekt zu behandeln.
8. Die gängigen Reden-Tipps: Für eine Laudatio sollten Sie verschiedene Dinge beachten, um möglichst überzeugend aufzutreten und die Zuhörer auf Ihre Seite zu ziehen:
- Langsam sprechen.
- Interpunktion auch beim Sprechen berücksichtigen und Punkte und Kommata als Einladung sehen, zwischen zwei Sätzen kurz zu pausieren.
- Bauchatmung hilft für eine volle Stimme und ein überzeugendes Auftreten.
- Die richtige Körperhaltung wirkt sich positiv auf Ihre Wahrnehmung aus – Körpersprache transportiert viel mehr als man denkt.
- Ruhig stehen, unterstützende Gesten nutzen und nicht zu viel auf und ab laufen.
- Die Stimme vor der Rede schonen und den Mund befeuchten.
- Die Zuhörer und vor allem die Ehrenperson immer wieder bewusst anschauen und nicht nur auf den Boden starren oder von der Vorlage ablesen.
9. Authentisch bleiben: Wenn es Ihre Art ist zu witzeln, sollten Sie das auch in der Rede tun. Wenn Sie ein Zahlennarr sind können Sie sich überlegen, die Laudatio mit einem ansprechenden Zahlenbeispiel zu versehen. Trotz aller Zurückhaltung, die vom Redner gefordert ist, sollte er die Rede fesselnd schreiben bzw. ansprechend gestalten. Dabei ist es absolut in Ordnung auch die eigene Persönlichkeit mit einzubringen – wenn auch in Maßen, um genug Raum für den Geehrten zu lassen.
Wenn der Laudator und die zu ehrende Person in einem guten Verhältnis zueinander stehen ist es schön, wenn die Rede auch die Persönlichkeit des Redners widerspiegelt. Auf diese Weise kann er ganz offen zeigen, dass er die Ehrung gerne vergibt. Authentizität ist in diesem Fall ein spannendes Mittel, um die Rede zu gestalten und vorzutragen.
10. Den Rahmen berücksichtigen: Die Rede sollte zum Anlass und zur Person passen. Besonders feierliche Anlässe in einer schicken Lokalität mit einem fein angezogenen Publikum erfordern eine andere Art der Sprache als die Siegerehrung im Sportverein kurz nach einem Wettkampf. Die Umstände sollten Sie immer berücksichtigen, um nicht durch eine falsch platzierte Laudatio unangenehm aufzufallen und möglicherweise die ganze Veranstaltung in ein schlechtes Licht zu rücken.
Wie gewinnt man die Sicherheit für eine Laudatio?
Falls Sie sich bei dem Gedanken an eine Laudatio unwohl fühlen, ist es umso wichtiger, dass Sie sie üben. Die Laudatio sollte man sich so lange durchgelesen und einprägen, bis man sie auswendig wiedergegeben kann. Lautes Vorlesen hat dabei zwei positive Effekte:
- Die Rede wird besser verinnerlicht.
- Artikulation und Betonung sollte man im Vorfeld üben.
An welcher Stelle sollte man eine Pause setzen? Wo wird die Stimme erhoben? Was möchten Sie extra hervorheben und was ist Ihnen bei der Ehrung besonders wichtig? Sprechtechnik kann man üben und wer sie einmal verinnerlicht hat, kann sie jederzeit abrufen.
Für den großen Tag können Sie Karten beschriften, um die Inhalte der Laudatio auch bei Lampenfieber korrekt wiedergeben zu können. Gerade wenn es um genaue Zahlen oder komplexe Zusammenhänge geht, ist es wichtig, diese fehlerfrei vortragen zu können. Schließlich wäre es dem zu Ehrenden gegenüber respektlos, seine Leistung falsch darzustellen oder mitten in der Rede einen Black Out zu bekommen.
Eine entsprechende Rede-Vorlage kann dabei helfen, sich an alle wichtigen Ereignisse zu erinnern und bietet besonders bei Lampenfieber vor der Rede eine gute Hilfestellung.
Ehrenreden aus dem Stegreif halten
Nicht jeder möchte sich akribisch auf eine Laudatio vorbereiten. Es ist auch nicht bei jeder Art der Ehrung möglich oder nötig. Eine Siegerehrung erfolgt zum Beispiel in der Regel ohne, dass man schon im Vorfeld weiß, wer gewinnen wird. Ein ausgiebiges Kennenlernen der geehrten Person zur Vorbereitung ist somit gar nicht möglich. Auch ein paar anerkennende Worte an die eigene Mutter zu ihrem 70. Geburtstag benötigen nicht unbedingt ein ausführliches Redemanuskript.
Eine Rede ohne Vorbereitung zu halten ist natürlich möglich. Diese sogenannten Stegreif-Reden fallen aber besonders ungeübten Rednern schwer. Dennoch: Wer noch nie eine Rede gehalten hat und sich bei einem entsprechenden Anlass spontan danach fühlt, sollte sich nicht aufhalten lassen. Jedoch bieten einige Reden-Tipps eine gute Grundlage.
Ein bisschen Erfahrung schadet aber nicht, um eine Lobrede gänzlich ohne Vorbereitung zu halten. Selbst wenn keine entsprechende Redevorlage vorhanden ist, sollten zumindest die Informationen über den Geehrten vorliegen. Bei gut bekannten Personen ist dies aber auch ohne vorherigen Aufwand möglich. Stegreif-Reden haben den Vorteil, dass sie flexibel an die jeweilige Situation anzupassen ist. Bei offiziellen Veranstaltungen mit einem großen Publikum sollte man von ihnen aber Abstand nehmen. Sie sind im Falle einer Ehrung eher etwas für den kleinen oder privaten Rahmen.
Der Rahmen einer Ehrung: 5 Beispiele für verschiedene Redesituationen
Eine Ehrung kann in vielen verschiedenen Bereichen erfolgen.
- Ein Sportler wird für sein faires Verhalten geehrt.
- Ein Politiker zeichnet ein Unternehmen mit besonderen Verdiensten aus.
- Ein Mitarbeiter feiert Firmenjubiläum oder geht in den Ruhestand.
- Ein Schauspieler bekommt einen Preis verliehen.
- Ein Mitglied eines Vereins wird für sein besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.
- Ein Freund feiert einen runden Geburtstag.
- Ein Künstler wird für sein Werk geehrt.
Je nach Anlass ist der Inhalt einer Laudatio anzupassen. Der Aufbau ist immer ähnlich, die Länge der Rede und die Details variieren aber natürlich – je nach Rahmen. Auch das Alter der zu ehrenden Personen sowie die persönlichen Umstände sollten man berücksichtigen und definieren die Ehrung. Eine Ehrung für junge Personen sollte ganz anders aufgebaut sein als eine Ehrung Älterer. Junge Menschen können vielleicht mit zu viel Lob noch nicht umgehen und eine überschwängliche Ehrung vor vielen anderen Personen ist ihnen unangenehm. Hier gilt es den Ton anzupassen und den Rahmen so locker wie möglich zu gestalten.
Ältere Menschen hingegen fühlen sich möglicherweise nicht wertgeschätzt genug, wenn ihre Ehrung nur ganz locker und schnell erledigt wird. Sie freuen sich über eine ausführliche Auflistung ihrer Leistungen und können besser damit umgehen im Mittelpunkt zu stehen. Allerdings ist auch da jeder Mensch anders. Im Zuge der Vorbereitung einer Laudatio wäre es gut, die Eigenarten der Ehrenperson herauszufinden. Gerade in einem Umfeld, wo sich alle untereinander kennen, ist es wichtig, die persönlichen Befindlichkeiten zu berücksichtigen.
1. In diesen und anderen Situationen ehrt man Sportler
Situationen, in denen man Sportler ehrt, gibt es viele. Auf allen Ebenen kommen immer wieder Gelegenheiten auf, auf Siege oder besonderes Engagement aufmerksam zu machen. Dabei sind besonders häufig Vereinsvorsitzende oder Trainer gefragt, ihre Schützlinge zu ehren.
Beispiele für verschiedene Sportler-Ehrungen:
- Schwimmtrainer zeichnet die erfolgreichsten Schwimmer des Vereins aus
- Handballtrainer hält am Ende eines großen Turniers eine Dankesrede, um den Eltern der Jugend-Teams für ihre Unterstützung zu danken.
- Vorgesetzter spricht zur Ehrung einer sportliche Leistung der Belegschaft
- Fußballvereinsvorsitzender spricht bei der Ehrung eines Mitglieds für sein langjähriges Engagement vor Mitgliedern und Vorstand
- Vereinsvorsitzender spricht zur Siegerehrung vor Vereinsmitgliedern und Gästen
- Vereinsvorsitzender des Schießsportvereins spricht zur Ehrung eines Mitglieds, dem kürzlich das Deutsche Schießsportabzeichen verliehen wurde
- Bürgermeister vergibt Ehrenbürgerschaft an Sportlerin
- Dezernent ehrt herausragende Jugendsportler für außerordentliche Leistungen
- Trainer ehrt seine Mannschaft nach einem erfolgreichen Spiel
2. Politikern fällt häufig die Rolle des Laudators zu
Politiker lädt man häufig dazu ein, eine Rede für Ehrungen zu halten. Sie zeichnen entweder einzelne Personen aus, verleihen als Bürgermeister eine Ehrenbürgerschaft oder huldigen ganzen Unternehmen für ihre herausragenden Leistungen:
Beispiele für verschiedene politische Ehrungen:
- Parteivorsitzender zeichnet ältestes aktives Mitglied aus
- Bürgermeister dankt für die gute Unterstützung und Anregungen der Gemeinde
- Bürgermeisterin spricht zur Ernennung eines Ehrenbürgers
- Leiterin Umweltamt zeichnet Unternehmen für besonders nachhaltiges Wirtschaften aus
- Dezernent ehrt herausragende Jugendsportler für außerordentliche Leistungen
- Stadtrat spricht zur Einweihung des neuen Kindergartens
- Bürgermeisterin eröffnet neues städtisches Schwimmbad
3. Ehrungen im beruflichen Rahmen
Für die Vorbereitung einer Ehrung im beruflichen Rahmen sollten Sie sich bei Kollegen oder Mitarbeitern des zu Ehrenden über ihn informieren. Was macht ihn aus? Mit welcher Leistung hat er sich die Ehrung verdient gemacht? Was verbinden Sie persönlich mit ihm?
Persönliche Anekdoten in beruflichen Reden innerhalb einer Laudatio einzubinden spricht dafür, dass die Ehrung von Herzen kommt und nicht nur aus Pflichtgefühl übermittelt wird. Sie schafft sowohl eine Verbindung zwischen dem Redner und dem Geehrten sowie zwischen dem Publikum und dem Geehrten. Sie lernen eine persönliche Seite von ihm kennen und können besser verstehen, aus welchem Grund ihm die Ehrung zuteil wird. Berufliche Reden
Beispiele für Ehrungen im Betrieb oder Unternehmen:
- Geschäftsführerin verabschiedet Mitarbeiter nach 20 Jahren im Unternehmen
- Ausbilderin spricht zum Abschluss der Polizeiausbildung
- Vorgesetzter gratuliert Auszubildendem zum Abschluss vor der Belegschaft
- Filialleiter einer Restaurantkette kürt Mitarbeiter des Monats
- Führungskraft gratuliert zur Beförderung einer Mitarbeiterin zur Abteilungsleiterin
- Abteilungsleiter gratuliert zur Beförderung zum Teamleiter
- Neuer Finanzchef einer Consulting-Firma hält Rede vor Belegschaft zu seiner Beförderung
- Filialleiterin gratuliert zur Beförderung einer Mitarbeiterin
- Betriebschef gratuliert Mitarbeiter zur Beförderung zum Abteilungsleiter
- Chef lobt Mitarbeiter, Projektteam oder Außendienst
4. Die Anforderungen an Laudationes bei Preisverleihungen sind hoch
Preisverleihungen sind für alle etwas ganz besonderes. Der Gewinner eines Preises fühlt sich sehr geehrt und der Verleihende hat die Aufgabe, die richtigen Worte zu finden. In diesem Fall sollte im Zug der Rede auch die Bedeutung des Preises herausgestellt wird. Auch weshalb diese Person oder diese Institution den Preis gewonnen hat, sollte man erwähnen.
Beispiele für verschiedene Preisverleihungen:
- Vorsitzender des Musikvereins verleiht die Ehrennadel
- Rektor lobt Schüler mit Auszeichnungen vor Kollegium, Schülern, Gästen und Presse
- Geschäftsführer spricht bei der Verleihung des „Ehrenamtspreises“ vor Mitarbeitern und Gästen
- Geschäftsführer spricht zur Auszeichnung des Siegers beim Verkaufswettbewerb
- Schuldirektor ehrt Sieger von „Jugend debattiert“
- Direktorin zeichnet herausragendes Schülerprojekt aus
- Schuldirektor ehrt Sieger eines Schülerwettbewerbs
- Bürgermeister oder Vorsitzender spricht zur Verleihung eines Wettbewerbs
5. Ehrenamtliche Mitarbeiter oder Helfer im sozialen Bereich ziehen viel aus einer Ehrung
Gerade im sozialen Bereich gibt es viele verschiedene Gelegenheiten, Menschen zu ehren. Besonders für ehrenamtliche Mitarbeiter ist Lob sehr wichtig, schließlich erhalten sie für ihre Arbeit kein Geld. Bei einem offiziellen Anlass eine Lobrede auf sie zu halten, zeigt, dass ihr Engagement gesehen und gewürdigt wird. Sie fühlen sich wertgeschätzt und in ihrer Arbeit respektiert. In vielen Vereinen gehören regelmäßige Ehrungen zum festen Bestandteil der Vereinsarbeit. Sie sind ein Ritual bei dem die Vereinsmitglieder zusammenkommen und die Arbeit der Beteiligten gewürdigt wird.
Beispiele für Ehrungen im sozialen Bereich:
- Ortsvorsitzender einer Hilfsvereinigung verabschiedet freiwillige Helfer in Krisengebiet
- Pfarrer zeichnet Kirchenvorstand als Ehrenmitglied der Gemeinde aus
- Pfarrer gratuliert Kirchenvorstand zur „Beförderung“
- Bürgermeister ehrt Bürger für ihr soziales Engagement
- Kinder- und Jugenddezernentin spricht zur Einweihung des neuen Kindergartens
- Freiwillige Helferin eröffnet das Erntedankfest-Essen
- Leiterin Seniorenheim gratuliert Bewohner zum 90. Geburtstag
- Bürgermeister spricht zur Ernennung eines Ehrenbürgers
Ehrungsreden kommen bei vielen privaten Anlässen zum Tragen. Am runden Geburtstag eines Elternteils oder der Oma auf das Leben der Personen zurückzublicken und ihnen für alles zu danken, was sie Ihnen über die Jahre mitgegeben oder für Ihre Familie getan haben, wird immer positiv aufgenommen. Jeder Mensch freut sich darüber, wenn man seine Leistungen sieht und anerkennt.
Auch Dankesreden gehören zu einer Ehrung
Auf eine Ehrung erfolgt in der Regel eine Dankesrede des Geehrten. Diese sollte nach der üblichen Einteilung aufgebaut sein:
- Einleitung
- Hauptteil
- Schluss
Einleitung: In der Einleitung bedankt sich der Geehrte für die Ehrung und betont, weshalb diese Ehre für ihn bedeutsam ist.
Hauptteil: Im Hauptteil kann er kann noch näher auf seine Verdienste eingehen und erläutern, was das Herausfordernde oder Besondere an seiner Arbeit war. In Dankesreden dankt man üblicherweise auch noch weiteren Personen. Natürlich ist es wichtig, niemanden zu vergessen und allen den Dank zukommen zu lassen, der ihnen gebührt. Eine Auflistung von 30 oder mehr Namen ist aber nicht empfehlenswert, da es den Rahmen der Dankesrede sprengen würde. Am besten sortiert man die Personen nach Wichtigkeit für die erbrachte Leistung und in dieser Reihenfolge vorgetragen. Ein ergänzender Satz, was genau ihre Leistung war, kann ebenfalls passend sein. Das Einbauen einer kleinen Anekdote lockert die Rede auf, die sowohl aus dem Stegreif als auch mit gründlicher Vorbereitung gehalten werden kann.
Schluss: Der Schluss einer Dankesrede ist kurz. Ein weiterer Dank für den Preis und gegebenenfalls ein einleitender Hinweis für den nächsten Programmpunkt kann Sinn machen. Zum Beispiel:
„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend“ oder „Das Buffet ist eröffnet“.
Dankesrede: Vorbereiten oder aus dem Stegreif?
Wer schon weiß, dass er geehrt wird, sollte sich ein paar Gedanken zur Dankesrede machen und sich vor allem die Personen notieren, denen er zu danken hat. Bei einer überraschenden oder unerwarteten Ehrung gibt es natürlich keine Möglichkeit sich auf die Ehrung vorzubereiten. Hier ist eine Stegreif-Rede gefragt. Wem im Rahmen einer Ehrung die Worte fehlen, da er von der Ehrung so überrascht und ergriffen ist, ist entschuldigt. Lächeln und ein von Herzen kommendes „Danke“ reichen auch und keiner der Anwesenden wird es einem verübeln.
Redaktion redenwelt.de