Nicht jedem Menschen wurde es in die Wiege gelegt, problemlos eine Rede vor Publikum zu halten. Die einen haben damit keinerlei Berührungsängste, selbst dann nicht, wenn der Saal bis auf den letzten Stuhl belegt ist und unzählige Zuhörer darauf warten, was sie zu sagen haben. Andere wiederum entwickeln eine regelrechte Angst vor Reden und Vorträgen. Meist ist hier Unsicherheit die Ursache, die wir Ihnen für zukünftige Reden gerne nehmen möchten.
Blickkontakt: unverzichtbar für Ihre Rede
Das A und O während einer Rede ist der Augenkontakt mit dem Publikum oder einzelnen Personen. Ganz gleich, ob der Vortrag im Hörsaal der Uni stattfindet oder in einem wichtigen Meeting im Job: Blickkontakt ist wichtig, um die Zuhörer abzuholen, ihr Interesse zu wecken für das, was Sie ihnen zu sagen haben. Die Begeisterung der Menschen zu wecken und einen Nutzen aus Ihrer Rede zu ziehen. Das geht jedoch nur, wenn es zu Augenkontakt kommt, der sich für beide Seiten angenehm anfühlt.
Blickkontakt kann mehr als Worte
Die Augen eines guten Redners, der sein Handwerk beherrscht, können manchmal sogar mehr ausrichten als die Worte seines Vortrags selbst. Wer den richtigen Blickkontakt während einer Rede zielführend einsetzt, holt den Zuhörer ab, weckt bestimmte Emotionen in ihm, bevor der Inhalt der Rede überhaupt vermittelt wurde. Blickkontakt ist in Verbindung mit dem Halten von Reden und Vorträgen ein machtvolles Mittel, das keinerlei Worte bedarf und dennoch eine derart starke und effektive Wirkung erzielt. Gerade wenn man aber zum ersten Mal eine Rede vor größerem Publikum halten muss, ist dieses Wissen trotzdem keine große Hilfe. Zu groß ist die Angst, zu versagen, die Zuhörer zu langweilen oder gar zu vergessen, was man sagen wollte. Den Faden verlieren. Selbst die kleinste Präsentation in der Schule, der Uni oder in der Firma kann für viele Menschen gefühlstechnisch zum Spießrutenlauf werden. Nervosität und Unsicherheit sind dann die Hauptverursacher für diese Art von Gefühlen. Doch Reden halten mit intensivem und angebrachtem Blickkontakt kann man lernen. Ebenso wie einige hilfreiche Tipps, um das, was man sagen möchte, entsprechend rüber zu bringen.
Kommunikation mit Blickkontakt: die Essenz der Rhetorik
Jeder Smalltalk, jedes Gespräch mit einer bestimmten Person hängt von Mimik, Gestik und natürlich auch der Essenz von allem – der Rhetorik – ab. Die ersten Sekunden sind meist entscheidend, um den Gesprächspartner oder eben den Redner auf der Bühne oder am Rednerpult sympathisch zu finden oder eben nicht. Wie man so schön sagt: „Der erste Eindruck zählt!“ Doch selbst wenn der Start Ihrer Rede etwas holprig war, kann das Ruder immer noch herumgerissen werden.
Die Blicke dürfen schweifen
Während einer Rede oder eines Vortrags erwartet niemand, dass ständiger Blickkontakt gehalten wird. Besonders dann nicht, wenn es pikante Stellen in der Rede gibt, die höchste Konzentration erfordern. Genau dann hilft es nämlich, den Blick nicht auf ein Gesicht zu richten, sondern stattdessen auf einen neutralen Punkt. Dadurch können wir uns von Natur aus besser konzentrieren und verlieren den Fokus des Vortrags theoretisch und praktisch nicht aus den Augen. Und selbstverständlich ist es ganz normal und auch erforderlich, sich hin und wieder dem Blickkontakt mit den Zuhörern zu entziehen, um die Notizen im Blick zu behalten. Selbst der beste Redner muss ab und zu mal einen Schluck Wasser zu sich nehmen und hierfür nicht mehr nur in die Richtung des Publikums schauen. Empfehlenswert ist es dagegen, während Sie sprechen, die Zuhörer zu etwa einem Drittel der Redezeit anzuschauen und Blickkontakt zu halten, der sich im ganzen Raum verteilt.
Die Körpersprache bei Reden und Vorträgen
Körpersprache ist ein ebenso wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Rede. Nur mit einer sympathischen und positiven Ausstrahlung, die nun mal von der entsprechenden Körpersprache erzeugt wird, wird der Redner die Aufmerksamkeit des Publikums gewinnen. Dazu gehört natürlich auch, hin und wieder zu lächeln und zu wissen, was sie mit ihren Armen während der Rede machen. Wer vor einer anstehenden Rede nervös ist, wird womöglich etwas ruhiger, wenn er weiß, wohin mit den Armen und Händen. Am besten überlegt man sich schon vorher, wie genau man die eigene Körpersprache, also auch die Position der Arme, einsetzen möchte. Hände hinter dem Rücken sollten eher vermieden werden, da das ein wenig an kleine Kinder erinnert, die etwas verbrochen haben und dafür ausgeschimpft werden. Besser aufgehoben sind die Hände stattdessen zwischen Gürtelbereich und Brust. Doch anstatt sie dort irgendwie sinnvoll abzulegen oder anderweitig unterzubringen, sollten sie als wirksames Mittel der Gestik während der Rede mit einbezogen werden. So wirken nicht nur die einzelnen Aussagen stärker, die verwendeten Worte werden durch die richtige Gestik noch einmal bekräftigt und unterstrichen. Darum: Immer die Arme etwas anwinkeln und die Hände aktiv im Bereich des Oberkörpers mit zum Einsatz bringen.
Rede halten und Blickkontakt: 7 Tipps, die beruhigen
Damit nicht nur der Blick für das Wesentliche einer Rede geschärft wird, sondern auch die Angst vor Kommunikation etwas gelindert werden kann, haben wir einige Tipps, die vielleicht helfen können, ruhiger zu werden und sich ganz auf die Rede zu konzentrieren:
- Natürlichkeit ausstrahlen, das erzielt immer die beste Wirkung.
- In Verbindung mit einer Rede ist eine gute Vorbereitung selbstverständlich und kann zudem beruhigen. Denn schließlich sind Sie perfekt vorbereitet.
- Je nach Situation und Thema, sollte das Publikum mit eingebunden werden. Das macht selbst eine trockene Rede aktiver.
- Viele erfolgreiche Reden beginnen mit etwas völlig Unerwartetem und fesseln so die Zuhörer vom ersten Moment an.
- Seien Sie überzeugend und setzen Sie Ihr neues Wissen über Körpersprache gekonnt ein.
- Humor ist neben Blickkontakt ein weiterer wichtiger Faktor und kann als erfolgversprechender Aufhänger eines Vortrags dienen.
- Wer hin und wieder mithilfe von etwas Smalltalk übt, tut sich später bei einer Rede leichter.
Reden mit Blickkontakt: Übung macht den Meister
Schnelle und effektive Hilfe finden Redner und diejenigen, die es noch werden möchten, bei ihren Familien oder im engeren Freundeskreis. Wer nervös und unsicher ist, kann mit regelmäßiger Übung in Sachen Blickkontakt und Reden halten mit der Zeit ruhiger und selbstsicherer werden. Fragen Sie bei Freunden und Familie nach, ob Sie Ihnen dabei helfen. Halten Sie Pseudoreden oder auch den anstehenden Vortrag vor Angehörigen Ihrer Wahl und lernen Sie so lockerer zu werden. Denn auch hier ist Übung und Gewohnheit alles.
Redaktion Redenwelt