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Wer bei einem offiziellen Anlass eine Ansprache hält, verbringt viel Zeit mit der Vorbereitung und der Konzeption einer Rede. Wird diese Rede im Kontext der Schule oder eines schulischen Events gehalten, spricht man häufig von einer Schulrede. Lesen Sie hier, was genau man unter Schulreden versteht und was bei der Vorbereitung sowie beim Schreiben einer solchen Ansprache wichtig ist und wie sinnvoll die Erweiterung von Musterreden sind.
Eine einheitliche Definition für den Begriff „Schulrede“ gibt es nicht. Generell fallen alle Reden, die im schulischen Umfeld oder in der Schule selbst gehalten werden, unter diesen Überbegriff. Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die breit gefächerte Varianz der Schulreden:
Wer warum und für welche Zuhörer eine Schulrede schreibt, hängt folglich immer vom individuellen Anlass ab. Das bedeutet: Werden Sie mit einer schulischen Rede betraut, sollten Sie genau herausfinden, wer die Adressaten Ihrer Worte sind. Denn nur, wenn Sie wissen, welche Personen Ihnen zuhören, können Sie Ihre Rede passgenau auf das Publikum zuschneiden.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Musterreden sind eine gute Basis. Die inhaltliche Ausrichtung und die genaue Akzentuierung sollten aber vom Redner bereits bei der Konzipierung beachtet werden. Denn schließlich ist jede Rede ein Unikat, das bei den Zuhörern – egal ob in oder außerhalb der Schule – eine individuelle Wirkung entfalten soll.
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Wie bei allen Worten, die eine besondere Wirkung entfalten sollen, ist es auch bei der Schulrede relevant, die Zielgruppe zu kennen. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie die Ansprache an Eltern, an Schüler, an Lehrer oder an ein Gremium – beispielsweise den Elternbeirat oder Alumni – richten.
Wie das Publikum zusammengesetzt ist, hat nicht nur einen Einfluss auf die Inhalte und die Botschaft Ihrer Rede. Sie sollten auch die Wortwahl und bestimmte Ausdrücke den Zuhörern entsprechend anpassen. Spricht der Rektor zu Schulanfängern und Eltern, entfalten Bilder eine große Wirkung. Das junge Publikum versteht auch kindgerechte Metaphern und Vergleiche. Da die Aufmerksamkeit der Kinder nur sehr begrenzt ist, gilt es, sich kurzzufassen.
Spricht der Schulleiter aber zum Beispiel vor einer Gruppe von Schulförderern, dürfen Inhalte und Wortwahl angepasst werden. Geht es um Finanzielles, sind Zahlen und Fakten im Kontext der Schule von Relevanz. Die Schulrede wird deutlich informativer, der Ton sachlicher. Das ist völlig in Ordnung, wenn es der Anlass des Vortrags gebietet.
Wie bei allen Reden sollten Sie zur Vorbereitung die unten stehenden Fragen beantworten. Sie helfen Ihnen, den Kerngedanken Ihrer rhetorischen Ausführungen auf den Punkt zu bringen. Zudem begeben Sie sich zusammen mit Ihrem Thema und ihren Zuhörern in einen geschlossenen gedanklichen Raum. Das ermöglicht, sich auf den roten Faden und Ihre Kernaussage zu konzentrieren:
Sobald diese drei Punkte geklärt sind, wird es Ihnen wesentlich leichter fallen, mit den inhaltlichen und rhetorischen Vorbereitungen Ihrer Schulrede zu beginnen. Versuchen Sie sich bei jedem weiteren Schritt, in Ihre Zuhörer hineinzudenken. Was ist für Ihr Publikum interessant und welche Worte und Bilder wird es gut verstehen können? Denken Sie auch darüber nach, welche Ausdrücke oder Inhalte Sie lieber aussparen sollten. Wie könnten Sie die Perspektive Ihrer Zuhörer einnehmen und ihr Weltbild verstehen?
Sobald Sie die oben genannten drei Fragen für sich geklärt haben, kann es losgehen. Sie haben den Rahmen für Ihre Rede abgesteckt. Jetzt geht es darum, inhaltliche Felder zu erschließen. Kreativmethoden wie Brainstorming oder eine Mindmap eignen sich, um eine Stoffsammlung anzufertigen.
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Lassen Sie zunächst Ihren Gedanken freien Lauf und halten Sie alle Ideen und Impulse schriftlich fest. Schreiben Sie wirklich alles nieder. Durch das ungefilterte Niederschreiben gelingt es Ihnen, zunächst einmal zahlreiche Gedankenansätze zu konservieren. Das ist Gold wert. Im zweiten Schritt können Sie Ungeeignetes wegstreichen und Ideen weiterentwickeln.
Wer ausreichend Zeit hat, sollte die Ideensammlung für eine gute Rede einen oder mehrere Tage liegenlassen. Durch die zeitliche Distanz können die Ideen unterbewusst „sacken“. Beim erneuten Blick auf die Liste oder die Mindmap wird sich schnell herauskristallisieren, welche Idee Potenzial hat.
In einigen Fällen kann es auch helfen, ganze Wortfelder zu betrachten. Bei einer Schulrede bieten sich die Themenbereiche und Wortfelder „Schule“ und „Schulabschluss“ sowie „Lehrer“, „Bücher“ und „Leben“ an. Recherchieren Sie in einem Wörterbuch oder online, um thematisch verwandte Begriffe zu identifizieren.
[ad_full_width]Eine weitere Möglichkeit, um Ideen für die Rede zu bekommen, ist es, den Schulnamen in den Fokus zu rücken. Die meisten Schulen sind nach (lokalen) Berühmtheiten bekannt. Von Max Planck über Regiomontanus bis hin zu Theodor Fontane: Recherchieren Sie, wer der Namenspatron der Institution ist. Das ist die Basis für Ihre weiteren Überlegungen.
Beim Max-Planck-Gymnasium würde es sich anbieten, die Energiequantelung bzw. die Quantentheorie als Themenfeld zu nutzen. Beim Regiomontanus-Gymnasium könnte man auf die Physik und die Astronomie, genauer die Sterne eingehen. Fontane hat hingegen als Dichter und Schriftsteller Berühmtheit erlangt. Das Themenfeld der Ballade (Lyrik mit epischen Elementen) ist an dieser Stelle eine Möglichkeit, um einen roten Faden für die Rede zu konstruieren. Seien Sie kreativ!
Sie wissen nun, was Sie sagen wollen, wer Ihre Zuhörer sind und an welcher inhaltlichen Idee Sie anknüpfen möchten. Nun gilt es, das Redengerüst zu konstruieren und den roten Faden zu bilden. Informieren Sie sich bereits vorab, wie viel Redezeit Ihnen zuteilwird. So können Sie den Zeitplan gleich beim Konzeptionieren Ihrer Ausführungen beachten. Auf diese Weise vermeiden Sie später ein Aufblähen oder ein Kürzen Ihrer Rede.
Damit am Tag des Vortrags jedes Wort sitzt, ist es sinnvoll, die Schulrede einmal vollständig schriftlich auszuformulieren. Dabei haben Sie außerdem die Möglichkeit, mit der Sprache zu spielen. Sind Ihnen schon einige geeignete Stellen für rhetorische Mittel aufgefallen, ist es jetzt an der Zeit, alles auf Papier festzuhalten.
Indem Sie Ihre Ausführungen einmal niederschreiben, rekapitulieren Sie Ihre Ideen. Auch hierbei bietet es sich an, das Ganze einige Zeit unberührt liegen zu lassen. Nach einigen Tagen fallen beim erneuten Lesen Gedankensprünge oder Unklarheiten deutlich ins Auge.
Bleiben nach dem Ausformulieren noch Zweifel, können Sie Ihre Schulrede auch einem Unbeteiligten vorzeigen. Um den Vortrag gleich einzuüben ist es sinnvoll, die Rede probehalber zu halten. So bekommen Sie gleich ein Gefühl für die Zeit. Zugleich können Sie von Ihrem Zuhörer Feedback zu folgenden Punkten einholen:
Um den eigenen Vortragsstil beurteilen zu können, bietet es sich auch an, sich beim Vortrag selbst aufzunehmen. Mittlerweile hat jedes Smartphone eine Kamera mit Filmoption. Auch so erhalten Sie einen finalen Eindruck Ihrer Schulrede. Vergessen Sie zuletzt nicht, sich noch einen Stichwortzettel anzufertigen. Er gibt Ihnen die nötige Sicherheit beim Vortrag.
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Wie eingangs erwähnt, sind Schulreden rhetorische Ausführungen, die im schulischen Kontext Beachtung finden. Dazu gehören folglich auch die Reden berühmter Persönlichkeiten im Saarland, die seit 1999 regelmäßig gehalten werden.
Zum Ende jedes Schuljahrs richten deutschsprachige Autoren wohlgewählte Worte an die Abiturienten im Saarland. Zu den bisherigen Rednern gehörten unter anderem:
Mittlerweile haben sich die Schulreden fast schon traditionellen Charakter. Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten geben berühmte Persönlichkeiten den Abiturienten eine Botschaft mit auf den Weg. Eine schöne Sache, die ebenfalls in das breit gefächerte Feld der Schulreden fällt.
Ob nun berühmte Redner, Autoren, Lehrer, Schulleiter oder Elternsprecher: Es hängt immer vom Anlass und vom Einzelfall ab, wer die Schulrede hält und wer sie hört. Jede Schulrede ist hochindividuell. Genau aus diesem Grund gibt es kein Patentrezept für die eine perfekte Rede.
Fakt ist: Damit die Rede das Publikum erreicht, sollte der Redner vorab wissen, an wen er seine Worte richtet. Nur wenn die Rede – sowohl Wortwahl als auch Inhalt – auf die Zuhörer abgestimmt ist, kann sie ihr volles Potenzial entfalten und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Und nicht zu vergessen ist: Eine Rede, die beispielsweise zum Ende der Schulzeit oder an einem wichtigen Wendepunkt im Leben gehalten wird, ist für die meisten Menschen etwas ganz Besonderes. Nicht selten bleibt eine solche Ansprache lange Zeit in Erinnerung – ein guter Grund für den Redner, die Worte so gehaltvoll wie möglich zu gestalten!
Redaktion redenwelt.de
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