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Dem Begriff der „Brandrede“ wohnen zwei Bedeutungen inne. Im wörtlichen Sinne ist mit einer Brandrede eine Ansprache gemeint, die nach dem Löschen eines Brandes gehalten wird. Das kann beispielsweise die Polizei oder die Feuerwehr übernehmen. Eine Brandrede ist außerdem auch die Bezeichnung für eine Rede, die einen brennenden Inhalt mit flammenden Worten thematisiert. Hier wirft der Redner in seinen Ausführungen gleich zu Beginn eine Problematik auf. Er startet somit mit einer kontroversen Kernaussage. Lesen Sie hier, wodurch sich eine derartige Brandrede auszeichnet, wie eine solche Rede aussehen kann und wie Sie eine Brandrede richtig schreiben.
Wie bereits einleitend gezeigt, ist es wichtig, beim Terminus der „Brandrede“ zu differenzieren. Es kann sich bei dem Begriff um eine klassische Informationsrede der Feuerwehr handeln. Auch ist eine Brandrede, wie beschrieben, ein Vortrag mit enormer Wirkkraft und emotionaler Wortwahl.
Man kann das Wort „Brandrede“ wörtlich fassen. Dann fällt unter den Begriff eine Ansprache, die meistens unmittelbar nach einem Brand gehalten wird. Mögliche Sprecher sind in einem solchen Fall:
Solche Ausführungen haben einen eher informativen Charakter. Eine derartige Brandrede kann zum Beispiel die Fakten eines Hausbrandes zusammenfassen. Dazu zählen unter anderem die Anzahl der Einsatzkräfte und Verletzten sowie die Brandursache.
Rhetorische Wirkkraft entfalten die Worte einer Feuerwehrrede, wenn der Kommandant sie an sein Team richtet. Beispielsweise dann, wenn die Freiwillige Feuerwehr beim Löschen eines Hausbrandes Menschenleben retten oder größere Schäden verhindern konnte.
Eine Brandrede lässt sich aber auch im übertragenen Sinne verstehen. Der Begriff leitet sich aus dem Französischen von „discours incendiaire“ (deutsche Bedeutung: flammende, brennende Rede) ab. In einem solchen Fall handelt es sich um einen Vortrag, der ein brennendes Thema anspricht. Die Besonderheit dabei: Die Kontroverse kommt nicht erst im Verlauf der Rede zum Ausdruck. Stattdessen startet der Redner initial mit der Problemstellung.
Den rhetorischen Ausführungen wohnt so von Beginn an eine enorme Sprengkraft inne. Häufig thematisiert der Redner nicht nur Missstände, sondern fordert auch eine Beseitigung dieser.
Die nachfolgenden Ausführungen rücken die Brandrede als Rede mit Sprengkraft in den Vordergrund. Die Feuerwehrrede fand aus Gründen der Vollständigkeit Erwähnung und soll im Folgenden nicht eingehender thematisiert werden.
Der Duden definiert eine Brandrede als „flammende [anklagende politische] Rede“. Prägnant fasst diese Definition im Wörterbuch bereits die Haupteigenschaften dieser Redenform zusammen. Ein discours incendiaire zeichnet sich demnach durch diese Besonderheiten aus:
Als Synonyme werden zum Terminus der Brandrede häufig auch die Wörter „Anklage“ oder „Hetzrede“ verwendet. Wichtig ist hierbei die Semantik, also der Unterton, der bei den Synonymen mitschwingt.
Während „Anklage“ eher neutral klingt, sieht das bei „Hetzrede“ schon anders aus. Wer eine Brandrede als Hetzrede bezeichnet, macht seinen eigenen Standpunkt deutlich. Er oder sie empfindet die rhetorischen Ausführungen als zu radikal, als zu negativ.
Zahlreiche Beispiele belegen, dass eine flammende Anklage sich nicht nur im politischen Kontext großer Beliebtheit erfreut. Häufig finden sich Brandreden auch im Sport. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Fußballer über Missstände in der eigenen Mannschaft spricht.
Ein Vortrag mit brennendem Inhalt kann auch das Vereinsleben prägen – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Nicht selten verfolgt der Redner mit einer aufrüttelnden Rede die Intention, an seine Vereinskollegen zu appellieren und diese zu motivieren, zum Beispiel um sich ehrenamtlich zu engagieren. Eine Brandrede kann aber auch Negatives thematisieren, beispielsweise die Notwendigkeit eines Führungswechsels.
Beispiele von Brandreden verdeutlichen, dass bereits der erste Satz das Thema auf den Punkt bringt:
Ob eine Rede das Potenzial einer Brandrede entfaltet, hat häufig nicht der Sprecher selbst in der Hand. Zwar kann er entscheiden, welche Themen er mit welchem emotionalen Gehalt anspricht. Ob die Brandrede dann auch als solche aufgefasst wird, hängt maßgeblich vom Publikum ab.
Aus diesem Grund ist es schwierig, ein allgemeingültiges Konzept für eine Brandrede zu identifizieren. Wie bereits erwähnt, zeichnet sich die Rede durch ihren spezifischen Aufbau aus. Die anderen Besonderheiten liegen in Inhalt und Wortwahl. Drei Dinge, die unmissverständlich zusammenhängen.
Möchten Sie eine Brandrede schreiben, so gilt es, den Missstand bzw. das Problem geradeheraus zu formulieren. Starten Sie Ihre Ansprache also ohne Umschweife. Bringen Sie Ihr Kernanliegen auf den Punkt, ohne zuvor zu viel Zeit für eine Einleitung aufzuwenden.
Höflichkeitskonventionen, wie die Begrüßung – bei Bedarf auch nach protokollarischem Rang – sowie der Dank für das Übergeben des Wortes sind essenziell. Beweisen Sie Größe und zeigen Sie, dass die Kontroverse, die Sie gleich aufwerfen werden, keinen Einfluss auf ein respektvolles Miteinander hat.
Bei rhetorischen Ausführungen gehen der Inhalt und der Vortrag Hand in Hand. Gerade das ist die Herausforderung bei einer Rede. Achten Sie bereits beim Schreiben Ihrer Brandrede auf geeignete Stilmittel und eine adäquate Wortwahl.
Die Macht der Worte ist nicht zu unterschätzen. Wer eine flammende Rede hält, darf gerne auf einen pathetischen, motivierenden oder kämpferischen Wortschatz zurückgreifen. Rhetorische Fragen tragen dazu bei, Ihren Standpunkt zu bekräftigen. Zugleich sichern Sie sich die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer.
Bei allen Möglichkeiten des Sprachschmucks sollten Sie darauf achten, dass Sie authentisch bleiben. Wie bei allen Aspekten in der Rhetorik gilt: Vermeiden Sie ein „too much“. Setzen Sie Stilmittel und Bilder lieber sparsam, dafür aber gezielt ein!
Eine Brandrede hat nicht das Ziel, dass der Redner seinem Unmut Luft machen kann. Vielmehr möchte der Vortragende mit seinen Worten bewegen, mitunter sogar zum Handeln auffordern. Nichts eignet sich deshalb besser für den Schluss einer solchen Rede als ein Appell. Bitten Sie Ihre Zuhörer, sich zu engagieren, sich einzusetzen oder sich gegen etwas zu wenden:
Die Beispiele zeigen, dass emotionale Worte in einer Aufforderung ihren Höhepunkt finden. Sie rufen zum Handeln auf und geben zugleich eine Erklärung für Ihre flammende Rede.
Emotionale Worte, die mitunter Kontroversen hervorrufen können und einen Missstand thematisieren, werden als Brandrede bezeichnet. Eine Besonderheit dieser Redenform ist der harsche Start. Anstatt eines sanften Einstiegs, der zum Thema hinleitet, fokussiert die Brandrede direkt auf die Fragestellung, das Anliegen oder das Problem. Häufig enden solch emotionale Reden schließlich mit einem Aufruf, der zum Handeln oder zum Ändern einer Situation ermuntern soll.
Ob eine Rede von den Zuhörern als Brandrede aufgefasst wird, hängt maßgeblich vom Publikum ab. Zwar kann der Redner durch wohlgewählte Worte und eine emotionale Rhetorik viel dazu beisteuern. Wie die Ausführungen schlussendlich bei der Zuhörerschaft ankommen, lässt sich nie gänzlich vorhersagen. Damit der Vortrag jedoch seine brennende und auch nachhaltige Wirkung entfaltet, ist es essenziell, alle Höflichkeitskonventionen zu beachten. Nur wer seinem Gegenüber Respekt zollt, wird als ebenbürtiger und ernst zu nehmender Redner wahrgenommen.
Redaktion redenwelt.de
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