Büttenrede für Männer - so gestalten Sie die perfekten Büttenrede

Jedes Jahr aufs Neue in der Zeit des Sitzungskarnevals kann man sie in den verschiedenen Sitzungen der einzelnen Karnevalsvereine hören — Karnevalsreden und Büttenreden. Manche sind gesellschaftskritisch. Andere einfach nur witzig. Wieder andere versuchen ein großes weltpolitisches Thema aufzunehmen. Auf den ersten Blick scheint es, als wäre es ein Leichtes, eine Büttenrede zu erstellen und vorzutragen. Doch, stimmt das so? Wir haben hier einmal eine Reihe von Informationen, Anregungen und Gedanken zum Thema Büttenreden zusammengetragen. Vor allem, wenn es um Büttenreden für Männer geht.

Die Büttenrede für Herren vorbereiten

Wenn Sie als Vater oder Sohn ein Büttenrede halten, darf es ruhig etwas derber zugehen. Witze, Sprüche und ein paar Saloppe Aussagen gehören ebenfalls zur Büttenrede für die Herren der Gesellschaft. Generell sind Büttenreden und die Narren und entsprechende Zielgruppe ausgewählt.

Das macht eine Herren-Büttenrede aus

  • Männer nutzen eine eher saloppe Sprache
  • die Büttenrede für Vater, Sohn und Herren allgemein darf gerne etwas derber sein
  • Ausdrücke können bei der Männer-Büttenrede anders sein, beispielsweise „Weiber“ statt „Frauen“ oder „Damen“
  • Witze dürfen bei einer Büttenrede nicht fehlen, diese gehen bei den Männern auch oft unter die Gürtellinie
  • nicht nur Männerhumor ist hier gefragt, sondern auch feine Pointen und Spitzen, wie es auch bei den Frauen der Fall ist

Falls Sie bereits wissen, dass Sie beim Fasching eine Büttenrede halten sollen, ist Vorbereitung gefragt. Wir nehmen Sie diese Vorbereitung und halten einige Büttenreden für Männer bereit. Diese sind

  • oftmals eher derb
  • nicht ganz jugendfrei
  • nicht immer etwas für weibliche Ohren
  • für „typische Männerthemen“: z. B. Angeln, Kegeln, Bier und mehr

Karneval – ein Narren-Fest mit vielen Namen

Karneval wird gern als die fünfte Jahreszeit bezeichnet. Vom 11.11. eines Jahres bis in den Februar dauert diese fünfte Jahreszeit. Während der 11.11. traditionell der Beginn der Karnevalszeit ist, liegt das Ende immer auf einem anderen Datum. Weiberfastnacht, der Donnerstag vor dem Karnevalswochenende, kennzeichnet dabei den Beginn der letzten Phase des Karnevals. Dieser als Straßenkarneval bezeichnete Abschnitt ist der, der auch von denen, die eher wenig mit Karneval zu tun haben, begangen wird. Davor liegt aber beispielsweise die Proklamation des Prinzenpaares und die Sitzungsphase.

Regionale Unterschiede: Karneval, Fasching oder Fastnacht

Dabei ist die Bezeichnung dieses Zeitraums deutschlandweit bei Weitem nicht einheitlich. Generell gibt es im Brauchtum rund um das Thema Karneval eine Menge Unterschiede.

  • In Bayern und Österreich sowie in Nord- und Ostdeutschland beispielsweise spricht man zur Karnevalszeit von Fasching.
  • In Westdeutschland, vor allem Rheinland rund um die Hochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf, spricht man von Karneval.
  • Folgen Sie dem Rhein weiter südlich, treffen Sie eher auf Begriffe wie Fastnacht, Fasnet und verschiedene andere Formen davon.

Gemeint ist in allen Fällen das gleiche Fest.

Der Ursprung von Karneval – eine Entwicklung aus vielen Punkten

Wenn es um die Frage nach dem Ursprung des Festes der jecken Leute geht, dann gibt es verschiedene Ansätze. Im heutigen Karneval sind Teile von römischen Bräuchen, Eigenheiten germanischer Bräuche und natürlich christliche Ansätze aus dem Mittelalter zu erkennen. Die größte Ähnlichkeit hat Karneval dabei noch mit dem Frühjahrsfest der Germanen. Dort wurden ebenfalls Masken getragen und es wurde bunt und wild gefeiert.

Der Karneval wie wir ihn heute kennen, hat sich allerdings im Laufe der Jahrhunderte im Mittelalter entwickelt. Auf die Faschingszeit folgt die Fastenzeit. Das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass in einigen Teilen Deutschlands auch von Fastnacht gesprochen wird. Denn die Zeit des Straßenkarnevals von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch ist die Phase, die kurz vor der anschließenden sechswöchigen Fastenphase liegt. Die Fastenzeit im christlichen Kalender lässt sich ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals wurde von päpstlicher Seite aus, eine solche Fastenzeit vor Ostern festgelegt. Da liegt es nur nahe, vor dem Verzicht noch einmal so richtig zu feiern. In dieser Zeit kann man sich schon mal an das Formulieren der Osterrede machen.

Andere regionale Unterschiede im Karneval

Im Karneval und in den Karnevalsreden selbst gibt es viele regionale Unterschiede. Von den genauen Abläufen in der Karnevalszeit, die teilweise im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte in den einzelnen Regionen festgelegt wurden. Bis hin zu dem jeweiligen Karnevalsgruß der Jecken in einer Region. Dabei können bei vielen Grußformen heute noch die sprachliche Herkunft und die Bedeutung ermittelt werden. Bei anderen wiederum ist beides in Vergessenheit geraten. Wir wollen dies einmal am Beispiel der beiden bekanntesten Grußformeln im deutschen Karneval aufzeigen.

Ausrufe Karneval, Ausrufe Fasching, Funkenmariechen feuern auf Karneval an

Ausrufe beim Fasching und Karneval: Alaaf und Helau © Kzenon – Shutterstock

Alaaf und Helau – Was an Karneval so gerufen wird

Es gibt deutschlandweit deutlich mehr als hundert verschiedene Ausrufe zu Karneval. Die beiden bekanntesten sind dabei wohl „Alaaf“ und „Helau“. Alaaf wird in Köln und in verschiedenen anderen rheinländischen Karnevalsstädten gerufen. Helau rufen traditionell die Düsseldorfer.

Was die Herkunft und die Bedeutung des Wortes „Alaaf“ angeht, sind sich Sprachexperten einig. Der Begriff stammt aus dem Kölschen und kommt von „all af“. Das bedeutet so viel wie „über alles“ oder „alles andere Weg“. Der Karnevalsgruß „Kölle Alaaf“ bedeutet damit so viel wie „Köln über alles“. Auch gern gewählt ist die Deutung „Alles lobe Köln“. Auch Aachen und Bonn rufen übrigens Alaaf zu Karneval.

Anders sieht es bei dem Karnevalsgruß der Nachbarn aus Düsseldorf aus. Dort grüßt man mit einem lauten Helau. Ebenso wie in Mainz und Koblenz beispielsweise. Woher dieses Helau genau stammt, ist man sich bis heute nicht sicher. Theorien gibt es viele. Manche meinen, es stamme von dem Wort „Halleluja“ ab, was so viel wie „Lobpreiset Ja“ oder „preiset Gott“ bedeutet. Andere vermuten, dass der Ausruf von „Hölle auf“ kommen könnte. Immerhin sollen zu Karneval böse Geister und Dämonen vertrieben werden. Eine andere Sprachtheorie bringt den Ausruf Helau mit dem Begriff „hell auf“ in Verbindung. Dieser steht für „aufgeweckt“.

Woher auch immer Helau im Endeffekt stammt – wer in Köln Helau ruft oder in Düsseldorf mit einem fröhlichen Alaaf grüßt, darf sich zumindest auf böse Blicke gefasst machen und wird eher nicht willkommen sein. An dieser Stelle ist jede Karnevalsregion dann doch etwas eigen.

Was genau ist eigentlich eine Büttenrede?

Die Büttenrede zu Karneval ist eine Rede im Rahmen einer Karnevalssitzung. Heute folgen klassische Büttenreden einem gewissen Schema. So ist eine klassische Büttenrede immer gereimt. Das Versmaß der Rede ist traditionell der Jambus. Eine Versvariante, bei der immer eine stark betonte Silbe auf eine schwach betonte Silbe folgt.

Am Ende einer Strophe wird in die Rede stets eine Pointe eingebaut. Die Pointen ähneln sich oder sich sogar komplett gleich. Hat der Büttenredner wieder einmal die Pointe erreicht, schmettert ein Tusch, um die Leute zu einer Reaktion zu animieren. Im besten Fall branden Ihnen als Büttenredner dann lautes Lachen, Juchzen und Johlen entgegen. Eine Büttenrede kann aus verschiedenen Witzen bestehen oder eine längere Geschichte erzählen.

Die Büttenrede geht von ihrem Ursprung her auf das Mittelalter zurück. Hier hatte das einfache Volk in der Faschingszeit das Recht, die Reichen und Mächtigen sowie die Kirche zu tadeln und Missstände offen anzusprechen. Sie mussten in dieser Zeit keine Bestrafung für diese öffentliche Meinungsäußerung fürchten. Traditionell wurde als Rednerpult damals eine rechteckige Tonne genutzt – die sogenannte Bütt. Noch heute spricht man davon, dass der Büttenredner „in die Bütt“ geht. Von dieser Tonne stammt tatsächlich auch der Begriff Büttenrede ab.

Die wichtigsten Büttenreden an Karneval

Eine Büttenrede selbst ausarbeiten – das gilt es zu beachten

Wie bereits erwähnt, wird eine Büttenrede traditionell gereimt. Beim Kinderkarneval oder auch im Jugendkarneval besteht noch die Möglichkeit, auf den Reim zum Teil zu verzichten. Wer aber auf einer Männersitzung oder einer anderen Karnevalssitzung für Erwachsene eine klassische Büttenrede halten möchte, der sollte sich schon an die Regelung mit dem Reim halten.

Reime

Natürlich fällt es nicht jedem leicht, seine Sätze so zusammenzusetzen, dass sich immer ein Paarreim ergibt. Wer hier Schwierigkeiten hat, kann sich Anregungen aus einem Reimlexikon holen. Oder einfach das eine oder andere Gedicht moderner Kabarettisten lesen.

Thema festlegen

Bevor Sie mit der Ausarbeitung einer Büttenrede beginnen, sollten Sie ein Thema festlegen. Die Büttenrede kann witzig und ohne großen Tiefgang ausgearbeitet werden. Die besten Büttenreden allerdings nehmen ein aktuelles Thema, dass die Menschen bewegt, auf. Die Themen können dabei zum Beispiel aus den Bereichen Politik, Gesellschaft oder Glauben stammen. Auch das aktuelle Weltgeschehen wird gern als Inhalt für eine Büttenrede herangezogen.

Bewertung durch den Redner

In einer solchen Rede bieten sich dem Redner die Möglichkeiten, ein solches Thema langsam von verschiedenen Seiten zu beleuchten und zu bewerten. Schließlich zum Schluss wird eine endgültige Bewertung in einem Fazit zusammengefasst. Die immer wiederkehrenden Pointen helfen dabei, auf das große Finale hin zu arbeiten. Wichtig ist es dabei, einerseits immer wieder verschiedene Gags und Wortwitze einzuarbeiten. Andererseits aber auch einen roten Faden zu verfolgen und diesen für den Zuhörer klar erkennbar werden zu lassen.

Der Unterschied bei lustigen Reden

Wer allerdings eine rein humoristische Büttenrede halten möchte, konzentriert sich am besten auf ein karnevalistisches Thema. Hier finden sich genug Ansätze, um die Karnevalsgesellschaft selbst herrlich auf die Schippe zu nehmen.

Was passiert rund um die Büttenreden herum auf einer Karnevalssitzung?

Auf einer Karnevalssitzung ist das Programm bunt gemischt. Sketche und Musikbeiträge wechseln sich mit Büttenreden ab. Auch Tanzbeiträge der Tanzmariechen beispielsweise sind oft zu sehen. Natürlich hängt die Auswahl des Programms stark von der Zielgruppe ab. Es gibt teilweise Karnevalssitzungen, die eine bestimmte Gruppe an Leuten ansprechen sollen. So zum Beispiel:

Je nachdem, für welche Zielgruppe Sie eine Büttenrede schreiben, müssen die Witze natürlich anders ausgearbeitet sein. Während in einer Herrensitzung auch mal sehr derbe Männerwitze fallen können, sieht eine reine Damensitzung schon anders aus. Frauenkarneval ist zwar auch zuweilen derb in der Ansprache, aber oftmals immer noch deutlich gesitteter.

Sind die Herren unter sich, kann auch schon mal von Frauen die Rede sein. Die Witze gehen zuweilen eher einmal unter die Gürtellinie und müssen nicht gar so subtil verpackt werden. Eine Büttenrednerin hingegen wird ihr Publikum eher mit wohlüberlegten Worten und mitreißenden Pointen überzeugen. Das bedeutet natürlich nicht, dass eine Büttenrede für Männer nicht beides beinhalten kann. Klassischen Männerhumor und feinsinnige pointierte Spitzen.

Die Führung durch die Karnevalsveranstaltung übernimmt der Vorsitzende oder Sitzungspräsident. Einzelne Reden sind dabei unterbrochen von Show Acts. Auch Dialoge zwischen zwei Rednern können vorkommen. Die meisten Vorträge auf einer Karnevalssitzung werden allerdings in der jeweils vorherrschenden Mundart gehalten.

Was unterscheidet Männer und Frauen an Karneval?

Dass die Geschlechter in ihrer Form von Humor und ihrer Vorliebe für Unterhaltung zum teil grundverschieden sind, ist kein Geheimnis. Manches davon mag Klischee sein, doch vieles ist auch einfach den unterschiedlichen Charakterstärken des jeweiligen Geschlechts geschuldet. Frauen bevorzugen als Büttenrednerin im Karneval eher den gepflegten Stil. So wird mit viel Raffinesse, guten Reimen und einem messerscharf analytisch ausgearbeiteten Ansatz ein Problem seziert und bewertet. Männer hingegen packen auch in der Büttenrede zu Karneval gern eher die rhetorische Keule aus.

Beides gefällt dem Publikum und hat seinen Reiz. Was genau wem jetzt als Zuhörer mehr liegt, ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Bühne bei einer Karnevalsveranstaltung ist letztlich nichts weiter als die Möglichkeit, der Gesellschaft den Spiegel zu zeigen. Mal subtil und mit viel Klasse. Mal derb und scharfzüngig, ohne Rücksicht auf Verluste. Das Kritik Bestandteil einer guten Büttenrede sein kann, kommt dabei bei beiden Geschlechtern keinesfalls zu kurz.

Was passiert sonst noch rund um den Karneval?

Es gibt verschiedene Karnevalsbräuche in Deutschland, die in die fünfte Jahreszeit fallen. Einer dieser Bräuche ist zum Beispiel das Narrengericht. Dieses tagt einmal im Jahr und klagt symbolisch eine prominente Person aus dem öffentlichen Leben an. Auf der Anklagebank saßen bereits diverse Politiker, aber auch andere Personen des öffentlichen Lebens durften dort bereits Platz nehmen.

Deutlich jünger als der Brauch des Narrengerichts ist eine Entwicklung, die in den letzten Jahren in vielen Kirchen und Gemeinden Einzug gehalten hat. Dort wird am Karnevalssonntag in der Kirche eine Büttenpredigt gehalten. Das bedeutet, dass die Predigt wie eine Büttenrede gereimt wird. Dazu kommt oftmals auch eine eher karnevalistisch angehauchte Dekoration im Altarbereich. Außerdem weicht die Musikauswahl für diesen Gottesdienst oftmals von der klassischen ab.

Ein weiterer wichtiger Brauch vor allem im rheinischen Karneval ist der Rathaussturm der Jecken. Bei diesem wird der Stadtschlüssel vom Bürgermeister im Rahmen der Schlüsselübergabe symbolisch dem Karnevalsprinzen überreicht. Damit wird angezeigt, dass die „Macht“ in den tollen Tagen bei den Narren liegt und nicht bei den eigentlichen politischen Machthabern.

Redaktion redenwelt.de

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