Mit der richtigen Büttenrede für Kinder die Lacher ernten

Wenn die Jecken feiern, bricht eine ganz besondere Zeit im Jahr an. Nicht umsonst wird der Karneval in vielen Regionen auch als die fünfte Jahreszeit bezeichnet. Dabei ist die Herkunft des Karnevals, wie wir ihn heute feiern, sehr bunt und verwoben. Den engsten Bezug hat unser Karneval heute mit Sicherheit mit dem christlichen Karneval, daher stammt auch die Bezeichnung. Das Wort „Carne“ bedeutet Fleisch und „vale“ so viel wie „lebe wohl“. Das war wohl ein Hinweis auf die vorösterliche Fastenzeit, in der die Menschen vor allem auf Fleisch verzichten mussten. Da wollten sie es zu Karneval noch einmal so richtig krachen lassen und die Jecken rauslassen, auf der Bühne toben und Leute treffen – verkleidet, versteht sich.

Die ersten Spuren des Karnevals gehen jedoch noch deutlich weiter zurück. So haben beispielsweise die Germanen zu dieser Zeit ein Fest gefeiert, bei dem sie Masken von Dämonen und Geistern trugen. Dabei liefen Sie mit Rasseln durch die Gassen ihrer Dörfer. So wollten sie die Wintergeister verjagen. In Rom hingegen wurden die Saturnalien gefeiert. Ein Fest, bei dem die Herren für einen Tag ihre Diener und Sklaven bedienen mussten. An diesem Tag hatten die Sklaven besondere Freiheiten. Sie durften auch einmal Dinge sagen und Späße machen, für die sie an anderen Tagen hart bestraft worden wären.

Eine Büttenrede für Kinder – wo kommt sie zum Einsatz?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wann Ihr Kind einmal eine Büttenrede halten könnte. Zum Beispiel bei einer Veranstaltung in der Schule. Neben diversen anderen Schulreden finden Sie hier auf Redenwelt.de auch entsprechende Büttenreden für Kinder im schulischen Umfeld. So finden Sie im Karneval regelmäßig Kinderveranstaltungen, in denen auch Kinder eine Karnevalsrede halten. Hier stehen die Kinder in der Bütt und geben dort oftmals eine lupenreine Büttenrede zum Besten.

Eltern, sowohl Mann als auch Frau, sind dabei in der Regel nur für die Vorbereitung gern gesehen. Als Publikum zumeist noch geduldet – teilnehmen dürfen Sie bei der Karnevalsveranstaltung, aber wenn dann nur im Zuschauerraum oder hinter den Kulissen. Dafür bieten gerade die Eltern zumeist umso mehr Stoff für die Reden der Kleinen. In den Augen der Kleinen sind es oft die erwachsenen Leute, die sich zum Narr machen und Material für eine Büttenrede bieten.

Keine Eltern auf der Büttenrede von Kindern, Kind zeigt stop

Eltern haben auf der Büttenrede der Kinder Zugangsverbot © Krakenimages.com – Shutterstock

Denn genau darum geht es im Endeffekt im Kinderkarneval. Während die Erwachsenen über Politik, Wirtschaft, Religion und Kultur herfallen, sind die Kinder eher mit Themen wie Schule und Eltern beschäftigt. Auch Erwachsene an sich bekommen gerne mal ihr Fett weg. Wichtig ist dabei, dass eine Büttenrede zwar gern mal überspitzt pointiert darstellt – aber in aller Regel nicht beleidigt. Denn auch wenn Karneval, Fasching und Fastnacht den Narren und Jecken viele Extrarechte einräumen. Die Eltern oder Klassenkameraden und Mitschüler zu beleidigen, kommt auch in einer Büttenrede nicht gut an.

Wenn die Kleinsten eine Rede halten

Bei den Erwachsenen geht es bei der Büttenrede nicht selten um derben Humor, es geht oft unter die Gürtellinie und darf auch etwas sarkastisch sein. Kinder sind hier einfacher und bringen vor allem Lacher ins Publikum.

Besonders beliebt sind Reden über ihr Leben als Kind, aber auch ihre Situation zwischen all den Erwachsenen. Eltern nerven, Kinder haben es schwer, all das sind Dinge, die unsere Lieben bewegen und zum Besten geben.

  • Die Schule nervt, was soll das nur …
  • Schon wieder viel Gebrüll um nichts …
  • Wenn Eltern mit dem Finger wedeln …
  • Ich bin noch klein und denke groß …

All das sind Formulierungen, wie sie die Jüngsten bei einer Büttenrede nutzen.

Woraus genau besteht so eine Büttenrede für Kinder eigentlich?

Da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Natürlich beginnt jede Büttenrede erst einmal mit der Begrüßung. Je nach Region sollte dabei die passende Karnevalsrede bzw. der Faschingsgruß eingebaut werden. Dann gibt es verschiedene Varianten, wie so eine Büttenrede für Kinder aufgebaut werden kann. Eine Büttenrede kann dabei zum Beispiel eine einfache Rede sein. Je mehr der Saal lacht, desto besser war die Rede in der Regel. Das Ziel eines solchen Monologs ist es also in erster Linie, das Publikum zu belustigen. Dabei vielleicht aber auch den einen oder anderen Denkanstoß zu liefern. Solche Reden können einfach frei Schnauze gehalten oder aber gereimt an den Mann gebracht werden.

Variante Nummer zwei ist ein Dialog. Viele Büttenreden werden auch zu zweit oder dritt gehalten. Hier stehen dann mehrere Personen auf der Bühne und werfen sich verbal den Ball gegenseitig zu. Gerade in einer Büttenrede für Kinder kann das eine schöne Variante sein. Der Vorteil: hier kann der Partner helfen, wenn der Text mal vergessen wurde oder ein anderer Hänger da ist.

In einem Programm bei solchen Sitzungen im Karneval kann auch der eine oder andere Sketch vorkommen. Wenn Vater und Mutter von den Kindern dargestellt werden, dürfen die Kleinen gerade in dieser Zeit auch mal Dinge sagen, die sie sich sonst nicht unbedingt trauen würden. Auch ein Showtanz ist nicht selten Teil des Programms im Kinderkarneval. Selbstverständlich wird oft und gern auch ein bestimmtes Motto gewählt. Solche Karnevalssitzungen für Kinder werden in der Regel vom örtlichen Karnevalsverein auf die Beine gestellt. Doch auch in der Schule können solche Karnevalssitzungen abgehalten werden. Vor allem Vereine haben ein Interesse daran, den Nachwuchs schon früh an solche Auftritte zu gewöhnen.

Der Elferrat hat zwar bei der Planung der Sitzung eines klassischen Karnevalsvereins ein Wort mitzureden. Dennoch laufen viele dieser Abende doch nach dem Motto „Karneval von Kindern für Kinder“ ab. Mann und Frau unterstellen sich dabei ein Stück weit den Wünschen und Ideen des Nachwuchses.

Die Büttenrede – viel mehr als nur ein lustiger Schwank

Genau daher stammt im Endeffekt auch die Büttenrede. Die Menschen im Mittelalter machten es so wie die Sklaven und Diener im alten Rom. Sie nutzten den Karneval, um sich einmal Gehör zu verschaffen. In dieser Zeit waren sie die Könige. Dabei durften für eine Weile die Großen und Mächtigen kritisieren. Ohne dafür befürchten zu müssen, dass sie im Kerker landeten oder sogar direkt vor dem Scharfrichter.

Noch heute habe viele Büttenreden einen politischen oder gesellschaftskritischen Inhalt. Das ist auch gut so. Bietet es den Menschen doch eine Möglichkeit, sich einmal auf eine vollkommen andere Art mit wichtigen Themen des Lebens auseinander zu setzen. Dabei kommen zum Teil Staat, Politik, Kirche und Kultur an den Pranger. Anders als in der Satire, die absolut überspitzt daherkommt, will die Büttenrede nur mäßig übertreiben. Viel mehr ist es Sitte hier mit derben Späßen auf die Punkte aufmerksam zu machen, die dem Redner am Herzen liegen. Auch wenn die Redner hier zuweilen durchaus überspitzen – das Stilmittel des Humors ist doch das stärkste in der Büttenrede.

Der Begriff Bütt stammt übrigens aus dem Mittelalter und bedeutet so viel wie „Fass“. Die Menschen haben ein Fass damals als Rednerpult genommen. Deshalb steht der jeweilige Redner heute auch „in der Bütt“, wenn er auf die Bühne geht.

Bei den folgenden Veranstaltungsgruppen werden Büttenreden gehalten:

Das gehört zum Karneval wie Kamelle und der Rosenmontagsumzug

Karneval bzw. Fasching ist eine Jahreszeit, in der Ausschweifung, Lachen und Freude gelten sollen. Das hat Tradition und durchaus auch seinen Platz im oftmals viel zu ernsten Leben und Alltag. Leider holt der auch die Kinder schon sehr früh ein. Der Brauch ist dabei von Region zu Region anders. Auch wenn beim Kinderkarneval ausschließlich Wasser, Saft oder Softdrinks gereicht werden – lustig kann so ein Abend trotzdem werden.

Grundsätzlich gehört zu einer guten Karnevalsfeier neben Liedern, Lachen, Tanz, Sketches und Geschichten auch die passende Verkleidung. Gerade Kinder und junge Leute, die zu Hause oder in der Schule sonst oft eher ruhig sind, können hier einmal so richtig aus sich herauskommen. Lustige, ernste, nachdenkliche oder spannende Themen gibt es viele in Sachen Verkleidung.

Verkleidungen selber machen – so geht’s kinderleicht

Natürlich – die närrischen Kostüme gibt es jedes Jahr aufs Neue zu Hauf zu kaufen. Der Handel boomt kurz vor Karneval und bringt Kostüme für die unterschiedlichsten Ideen und Kinderwünsche mit. Doch, dass spannendste Kostüm ist doch noch immer das selbst gemachte.

Dabei müssen Sie noch nicht einmal besonders begabt im Schneidern oder Nähen sein. Viele Kinderseiten liefern Ihnen kostenlos eine Menge Schnittmuster und Anleitungen, um wunderbare Kostüme für Ihre Kinder zu fertigen.

Wichtig ist dabei natürlich immer die Frage, ob die Karnevalspartie, auf die Ihre Kinder gehen wollen, ein Motto vorgibt. Dieses sollte auf jeden Fall eingehalten werden. Lautet das Motto zum Beispiel „Berufe“, dann ist mit Sicherheit auch der der Rest des Abends weitgehend auf dieses Thema abgestimmt. Da ist es nur gut, wenn Sie dieses Motto dann auch mit Leben füllen. Ein außergewöhnliches Kostüm ist da schon ein toller Ansatz. Entsprechenden Muster finden Sie problemlos im Internet. Schon kann das wilde Nähen beginnen.

Natürlich kann, je nach gewünschtem Kostüm, auch das alte Hemd vom Vater zweckentfremdet werden. Eine Krawatte, die den Scheren der anderen in der Klasse zum Opfer fallen darf. Schon ist das Bild des Büroschnösels zum Schluss fast perfekt abgerundet.

Besonders beliebt sind oftmals auch Geschwisterkostüme. Hier haben Sie die Möglichkeit Ihre Kinder entweder als berühmtes Paar oder im Partnerlook einzukleiden. Ein beliebtes berühmtes Paar ist beispielsweise Cäsar und Kleopatra. Natürlich muss die Wahl des Kostüms auch hier zum Motto der Feier passen.

Die Garde im Karneval – für viele Kinder eine besondere Ehre

Eine Garde kann im Karneval verschiedenes bedeuten. Da wären einmal – oft im rheinischen Karneval rund um Mainz zu finden – die Gardisten, die hier traditionell zu sehen sind. Das ist ein Punkt, der historisch bedingt ist. Damit erinnern die Menschen an ein dunkles Kapitel in der Geschichte Europas. Gemeint ist die Herrschaft Napoleons. Insbesondere natürlich, dass vor allem Mainz im Karneval die Gelegenheit nutzte, dem einmarschierten Napoleon mal so richtig die Meinung zu geigen.

Daneben ist die Karnevalsgarde auch die Tanzgruppe der jungen Mädchen und Frauen. Wenn sie auf den Karnevalswagen oder zu den Veranstaltungen mit Showtanz und ihren Kostümen auftreten, sorgen sie immer für Aufsehen. Für die meisten Mädchen im Karneval ist es ein großer Traum, einmal in einer solchen Gruppe zu tanzen. Vor allem, wenn es dann einmal so weit ist, dass sie zu den Personen zählt, die auf dem Wagen tanzen dürfen. Viele Stunden des Übens und Probens können die Begeisterung dabei kaum eindämmen.

Die Büttenrede vorbereiten – darauf gilt es zu achten

Ihr Kind möchte eine Büttenrede im Kinderkarneval halten? Dann ist es natürlich – je nach Alter – auf Ihre Hilfe als Eltern angewiesen. Als erstes, müssen Sie sich gemeinsam Gedanken darüber machen, welches Thema Ihr Kind besprechen möchte. Soll es tatsächlich eine lustige Anekdote aus dem Alltag zu Hause mit den Eltern und Geschwistern sein? Dann muss der Inhalt so aufbereitet sein, dass er Humorvoll ist und für die Anwesenden einen Spannungsbogen beinhaltet.

Nach der Begrüßung sollte die Spannung dabei langsam steigen. Der eine oder andere Lacher auf dem Weg zur großen Pointe ist notwendig, um das Publikum bei Laune zu halten. Dann, wenn das Finale da ist, müssen Betonung und Mimik natürlich auch passen. Zum Schluss den flapsigen Abgang nicht vergessen – eine gute Büttenrede endet immer mit einem letzten verbalen Knall.

Wichtig ist dabei, dass Sie mit Ihrem Kind die Rede frühzeitig vorbereiten. Denn wie bei allem im Leben macht auch hier Übung den Meister. Nur, wenn eine solche Rede viele Male durchgeprobt wurde, kann sie am Ende auch erfolgreich vorgetragen werden. Denn auch wenn Karnevalsreden immer leicht, locker und spritzig rüberkommen. In ihnen steckt viel akribische Vorbereitung und perfekte Planung.

Die Rede passt – jetzt muss nur noch die Nervosität bekämpft werden

Das beste Mittel gegen Nervosität hatten wir bereits erwähnt. Die Übung. Wer genau weiß, dass er gut vorbereitet ist, der ist gleich etwas weniger angespannt. Das trifft auf jung wie alt gleichermaßen zu. Übrigens: Sie sollten darauf achten, dass Sie nicht nervöser sind als Ihr Nachwuchs. Wenn Sie nämlich dem Kind ihre Nervosität zu sehr zeigen, machen sie es nur unnötig verrückt.

Sollte Ihr Kind dennoch unter Lampenfieber leiden, dann gibt es ein paar kleine Tricks, die dagegen helfen.

  • Platzieren Sie sich strategisch gut im Saal

Wer unter Nervosität leidet, kann erheblich davon profitieren, wenn er bekannte Gesichter im Publikum sieht, die eine positive und aufmunternde Ausstrahlung haben. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit sich mit den Augen an Ihnen festzuhalten.

  • Die Rede auswendig lernen

Gerade Kinder sollten immer lieber ein Redemanuskript mit auf die Bühne nehmen. Wenn Ihr Kind die Rede dazu aber auch noch auswendig kann, dann bietet das eine zusätzliche Sicherheit.

  • Der Trick mit der Büroklammer

Tatsächlich muss es keine Büroklammer sein. Wichtig ist, dass Ihr Kind etwas in der Hand hat, was es bewegen und worauf es sich konzentrieren kann. Das nimmt das in vielen Fällen schon eine Menge Nervosität. Wenn Ihr Kind den gleichen Gegenstand schon beim Üben in den Händen gehalten hat, funktioniert der Trick oftmals noch besser.

Redaktion redenwelt.de

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