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Die Laudatio ist die Krönung einer festlichen Ehrung: In der feierlichen Lobrede würdigt der Laudator die Verdienste einer bestimmten Person oder einer ganzen Gruppe – typischerweise im Rahmen einer Preisverleihung. Lesen Sie hier, was eine gelungene Laudatio ausmacht und wie sie bereits in der Antike genutzt wurde, um Wertschätzung und Würdigung auszudrücken. Erfahren Sie außerdem, welche Aspekte Sie bei der Vorbereitung einer Laudatio beachten sollten und welche unterschiedlichen Anlässe eine Lobrede unentbehrlich machen.
Bei einer Laudatio handelt es sich um eine Lobrede, die zu Ehren einer bestimmten Person gehalten wird. Der Duden bringt die Definition der Laudatio mit folgenden Worten auf den Punkt: „im Rahmen eines Festakts gehaltene feierliche Rede, in der jemandes Leistungen und Verdienste gewürdigt werden.“ Der Kern der rhetorischen Ausführungen dreht sich also um die außergewöhnliche oder überdurchschnittliche Leistung einer einzelnen Person oder mehrerer.
Weitere Begriffe, die im Kontext der Laudatio von Relevanz sind, sind einerseits der Laudator und andererseits der Laureat. Die Person, welche die Lobrede hält, wird als Laudator bezeichnet. Der Geehrte ist hingegen der Laureat. Doch in welchem Kontext kommt es dazu, dass ein Laureat offiziell gewürdigt wird?
Wie so oft in der Rhetorik wird eine Lobrede bei einem offiziellen Anlass gehalten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein regelmäßig stattfindendes Event (z. B. Jahreshauptversammlung) oder einen eigens kreierten Anlass (z. B. Preisverleihung) handelt. De facto bedarf jede Ehrung einer Laudatio. Erst durch feierliche Worte erhält die Auszeichnung ihren besonderen Charakter.
Um ein umfassendes Verständnis zu erhalten, was eine Laudatio ausmacht, ist ein Blick auf die Rhetorik der Antike sinnvoll. Die Lobrede hat sich seitdem weiterentwickelt, jedoch auch einige wesentliche Kernelemente beibehalten.
Eine Ehrung bezeichnet man auch als Lobrede oder Laudatio. Sie fasst alle rhetorischen Formen der Preisung zusammen, da stets eine Person oder auch eine Gruppe für eine Sache ausgezeichnet wird. In der Antike unterteilte der griechische Philosoph und Rhetoriker Aristoteles die Rede in drei verschiedene Formen:
Bei Festreden liegt die Betonung auf Zeit- und Lebensabschnitten. Ziel der Festrede ist die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Die politische Rede dient vor allem der Entscheidungs- und Meinungsbildung. Die Gerichtsrede wird hingegen zur Anklage, aber auch auf der Seite der Verteidigung eingesetzt. Sie kann Recht und Unrecht kommunizieren.
Eine Lobrede wird auch als epideiktische Rede bezeichnet. Sie ist eine feierliche Rede und an ein breites Publikum gerichtet. Oftmals wurden in der Antike Götter und Herrscher gelobt, um deren Gunst zu gewinnen. Die Epideiktik dient als ein Sammelbegriff für verschiedene Reden. Sie haben entweder die gleiche Funktion haben (Lob oder Tadel) oder entspringen dem gleichen thematischen Bereich (Ehre bzw. Unehre).
Charakteristisch ist für die Lobrede, dass sie keine Argumentation beinhaltet, um jemanden zu verteidigen oder ein Argument zu bekräftigen. Indes zeichnet sie die amplicatio, die Ausweitung einer Aussage aus. Der Redner versucht in einer epideiktischen Rede, vor allem die positiven Eigenschaften einer Person und ihrer Leistung zu vermitteln. So lässt sich der Geehrte von seiner besten Seite darstellen. Doch eine epideiktische Rede kann auch mahnende Worte enthalten.
In der Antike wird der Begriff der Laudatio noch weiter kategorisiert, wie die folgende Aufzählung zeigt:
Demnach ist das antike Verständnis einer Laudatio noch spezieller. Es unterscheidet sich vom heutigen Bild einer ehrenden Rede anlässlich einer Preisverleihung oder sonstigen Ereignissen.
Auffällig ist, dass sich die epideiktische Rede und somit auch die Laudatio, sowohl mit der positiven Ehrung beschäftigt, aber auch mit der Ermahnung einer Person und diese regelrecht tadelt. Heute gilt es als Fauxpas, den Adressaten einer Laudatio negativ darzustellen.
Früher wie heute folgt der Laudatio meistens eine mehr oder weniger ausführliche Rede der geehrten Person. Das ist meistens eine kurze Dankesrede nach der Preisverleihung. Sie kann spontan vorgetragen werden, wie auch bereits vorbereitet sein.
Wer damit betraut wird, eine Laudatio zu halten, hat Grund zur Freude. Denn für den Laudator ist es eine große Ehre, einen Menschen zu würdigen. Mit dem Privileg des Redenhaltens gehen aber zugleich auch mehrere Pflichten einher:
Dem Laudator obliegt es, sich zunächst ausführlicher mit dem Event, der Preisverleihung bzw. dem Anlass der Laudatio zu beschäftigen. Nur wer ein fundiertes Hintergrundwissen über die Geschichte einer Ehrung oder eine traditionell verliehene Auszeichnung hat, kann seiner Laudatio den nötigen Tiefgang geben.
Ebenfalls essenziell ist es, sich mit dem Werdegang und der Leistung des Laureaten auseinanderzusetzen. Ideal ist es, wenn der Redner den Menschen kennt, über die er spricht. Ein weiteres Muss: Der Laudator und der Laureat empfinden gegenseitige Sympathie. Nichts wäre unglaubwürdiger als eine Lobrede auf eine Person, die man nicht leiden kann.
Um die Weichen für die Lobrede zu stellen, sollten Sie zunächst eine Stoffsammlung anfertigen. Halten Sie alle Dinge schriftlich fest, die für Ihre Rede von Nutzen sein könnten. Sprechen Sie außerdem mit den Veranstaltern, falls noch nötige Infos zur Verleihung selbst fehlen. Ein Gespräch mit Menschen, die den Laureaten und sein Leben kennen, hilft Ihnen, Anekdoten oder Unterhaltendes in Erfahrung zu bringen. Doch wie fängt man am besten mit einer Lobrede an?
Es ist durchaus ratsam, in der Rede auf die Geschichte der Auszeichnung einzugehen und die Philosophie des Preises darzulegen. Dies ist ein gutes Thema, mit dem Sie Ihre Lobrede beginnen können. Vermitteln Sie dem Publikum, warum und an wen ein Preis traditionell vergeben wird. Sofern es nicht um eine Auszeichnung geht, sollten Sie darlegen, weshalb der Laureat eine offizielle Würdigung erfährt. Es gibt aber noch weitere geeignete Wege, um elegant oder packend in eine Laudatio einzusteigen.
Sie können sehr gut mit einer Anekdote beginnen. Da der Lebensweg des Laureaten meistens von großer Bedeutung für seine erbrachte Leistung ist, haben Sie viele Möglichkeiten, eine Geschichte zu finden, mit der Sie die Zuhörer fesseln und den Geehrten ins rechte Licht rücken können.
Ein gelungenes Beispiel wäre:
„Es war eine eisig kalte, glatte Winternacht im Jahr 1982, als ich als junger Arzt zu einem Unfall gerufen wurde. Als ich an der Unfallstelle ankam, fand ich wider Erwarten keine Verletzten und die Rettungssanitäter waren längst wieder abgefahren.
Stattdessen wartete ein junger Mann auf mich: Er hatte schon Hilfe geleistet und berichtete mir. Es war meine erste Begegnung mit unserem jetzigen Professor und Chefarzt, den wir heute für seine Verdienste um die Klinik ehren. Schon damals tat er sich durch beherzten Einsatz hervor. Und schon damals machte er aus brenzligen Situationen das Beste.“
Mit einer Anekdote schaffen Sie eine Verbindung zwischen sich und dem Laureaten. So wirkt die Ehrung authentischer und Ihr Dank aufrichtiger.
Meistens sind es die Details, die einen Lebenslauf erst richtig interessant machen und die Leistung des zu Ehrenden besonders hervorheben. Diese Ansatzpunkte können die Persönlichkeit, den Charakter oder die Profession betonen.
Ein möglicher Einstieg könnte demnach sein:
„Lassen Sie mich mit einem Märchen beginnen. Es war einmal ein junger Mann, der träumte von schnittigen alten Autos, mit denen er an sonnigen Tagen auf den Flanierstraßen entlangrollen wollte. Dort, wo sich die Leute umdrehen, wenn sie so ein Schmuckstück sehen. Leider war es für den jungen Mann damals tatsächlich nur ein unerreichbarer Wunsch – erst einmal. Heute aber, nach vielen ereignisreichen Jahren, feiern wir diesen nicht mehr ganz so jungen Mann. Er blieb seinen Träumen treu. Zum Glück! Denn diese Träume gaben für ihn den Ausschlag, seine Oldtimer-Werkstatt aufzubauen, die nun ihr 40. Jubiläum feiern kann.“
Mit einer Geschichte aus dem Leben wird der Laureat für das Publikum greifbarer, menschlicher, authentischer. Zudem zeichnet sich der Laudator mit einer guten Kenntnis über die geehrte Person aus. Demnach wird auch die Rede glaubhafter und insbesondere lebendiger.
Der Kernpunkt Ihrer Rede liegt darin, die besondere Leistung des Laureaten zu betonen und dem Publikum nahebringen, warum er ausgezeichnet wird. Sie klären die Zuhörer auf. Ihre Worte wirken am besten, wenn Sie zu Ihren Aussagen stehen.
Demnach ist der Beginn des Hauptteils ein guter Zeitpunkt, um zu erläutern, warum man als Laudator ausgewählt wurde. Hierfür ist es wichtig zu wissen, ob genug Kenntnisse über die Person oder das Fachgebiet vorliegen. So können Sie darlegen, warum Ihr Urteil für das Publikum nachvollziehbar sein sollte. Wenn Sie sich nicht in einer legitimierten Stellung für die Laudatio fühlen, dann sollten Sie diese Ehrung nicht halten.
Nichtsdestotrotz gilt: Der Redner sollte sich als Person weitgehend zurücknehmen, um dem Geehrten nicht die Show zu stehlen. Sonst kann es durchaus passieren, dass der Adressat keine Ehrung empfinden wird.
Die Laudatio kann unterschiedlich aufgebaut sein, jedoch gibt es grundlegende Punkte, die für diese Art der Rede typisch sind:
Welche Punkte in welchem Ausmaß in eine Lobrede eingebunden werden sollten, kommt auf den jeweiligen Rahmen der Veranstaltung an. Somit kann man je nach Art der Leistung auch unterschiedliche Richtungen in der Rede wählen, um die Persönlichkeit des Laureaten individuell hervorzuheben.
Bei einer Ehrung im sportlichen Bereich, kann es sich bei dem Laureaten sowohl um einen aktiven Sportler, einen Organisator oder ein ehemaliges Mitglied handeln. Eine Siegerehrung bedarf weniger der Lebensgeschichte des Siegers als vielmehr dessen sportliche Leistungen auf dem Weg zum Sieg. Hierfür können Sie die Stunden, die der Sportler am Tag trainiert nennen oder auf die bereits errungenen Siege eingehen.
Beispiel einer Laudatio:
„Lassen Sie mich einmal symbolisch auf die verdienstvollen Jahre unseres heutigen Jubilars eingehen. Seine Elemente sind, seit ich ihn kenne, Wasser, Wind und Welle. Dort kennt er sich aus, darin fühlt er sich wohl. Und so segelt er immer hart am Wind und mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel. So hielt er auch in seiner Karriere von Anfang an geradlinig Kurs. Auf diese Weise führte er schon frühzeitig in seiner Karriere die ihm anvertraute Abteilung als erfahrener Kapitän durch Sturm, Flauten und Nebelbänke. Und hätte er nicht immer seinen Kompass dabeigehabt, so hätte es wohl so manche Havarie gegeben.“
Demnach ist es bei diesen Lobreden hilfreich, auf die bereits gesammelten Pokale, die Wettkämpfe und Erfolge des Sportlers einzugehen. Wenn sich diese Ereignisse mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden lassen – umso besser. So wirkt Ihre Rede noch authentischer und bekommt mit den richtigen Eckdaten, den nötigen informativen Background.
Musikalisches Talent zeichnet sich meistens schon in der Kindheit ab. Somit ist es ratsam, mit der Familie der geehrten Person zu reden und Anekdoten zu erfahren, die eine Laudatio spannender und informativer macht. Sie können als Laudator für eine Überraschung sorgen, wenn Sie eine Geschichte erzählen, die dem Laureaten unbekannt ist und ihn dennoch als Persönlichkeit auszeichnet.
Beispiel einer Laudatio:
„Leander fühlte sich schon im zarten Alter von vier oder fünf Jahren zur Gitarre hingezogen. Noch bevor er den Namen des Instruments überhaupt kannte, fabrizierte er sein eigenes Instrument. Er nahm ein Buch zur Hand, einen langen Holzkochlöffel seiner Mutter und spann Gummis als Saiten quer darüber. Nur die Richtung der Saiten stimmte nicht ganz: Sie liefen quer. Doch die Eltern erkannten seine Begeisterung und beschlossen von da an, ihn zu fördern.“
Ehrungen für Musiker können Sie sehr kreativ gestalten und müssen nicht immer Anekdoten bringen. So ist auch eine gelungene Abwechslung, wenn Sie Musikstücke oder Videoausschnitte der Proben in Ihre Rede miteinbringen. Diese lassen das Publikum an der Leistung des Talents teilhaben. Zusätzlich bekommen die Zuhörer so direkt eine Kostprobe.
In einem Unternehmen oder einer Firma werden meistens langjährige Mitarbeiter geehrt. Hierfür kann der Laudator einen privaten Einstieg in die Rede wählen. Es ist überdies möglich, über den Werdegang im Betrieb zu reden und zu betonen, welche Aspekte die Person als Mitarbeiter ausmachen.
Beispiel einer Laudatio:
„Seit nunmehr 50 Jahren, einem halben Jahrhundert, sind Sie mit unserem Unternehmen verbunden. Sie haben hier in den späten 1950er-Jahren Ihre ersten Erfahrungen gesammelt, haben Ihre Promotion neben dem Job abgeschlossen, und Sie haben anschließend als Filialleiter einen wichtigen Teilbetrieb des Unternehmens zum Erfolg geführt. Es folgten wechselvolle Jahre: Erfolg und Misserfolg, Freude und Ärger, Enttäuschung und Erfüllung, Fleiß und Däumchendrehen, Biss und Glück – es ist Ihr Verdienst, die Flinte niemals ins Korn geworfen zu haben, und dafür danke ich Ihnen heute!“
Binden Sie ruhig Firmendaten mit ein, die Ihre Geschichte untermauern. Erzählungen von damaligen Zuständen geben der Ehrung interessante Details, die das Publikum motiviert zuzuhören. So heben Sie nicht nur die besonderen Fähigkeiten des zu Ehrenden hervor, sondern schildern auch besondere Anstrengungen und Qualifikationen im Beruf. Das kann andere Mitarbeiter motivieren.
Wie bei anderen Reden sollten Sie auch Ihre Laudatio nicht unnötig in die Länge ziehen. Die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer ist nur begrenzt und sollte nicht überstrapaziert werden. Am Ende Ihrer Lobrede bietet es sich an, die Leistungen des Laureaten noch einmal prägnant zusammenzufassen. So stellen Sie die Verdienste erneut ins Zentrum und gewinnen die gesteigerte Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer.
Versuchen Sie, die Leistung des Gewürdigten in zwei bis drei Sätzen auf den Punkt zu bringen. Den Abschluss Ihrer Worte stellt dann die Dankesbekundung dar. Bedanken Sie sich stellvertretend für die Gemeinschaft, den Veranstalter oder ein Unternehmen beim Laureaten. Sofern die Person für eine Aufgabe geehrt wird, die noch andauert, können Sie Ihre Lobrede auch mit einer Ermunterung schließen.
Sprache und Länge der Rede variieren je nach Anlass, Umfeld und Preisverleihung. Ob locker oder eher feierlich: Nicht jede Inszenierung passt zu jeder geehrten Person. Die Laudatio sollte demnach an den Adressaten angepasst werden. Wenn beispielsweise ein Teenager ausgezeichnet wird, wünscht er sich häufig möglichst wenig Aufmerksamkeit. Ein Ehrenmitglied hört womöglich gerne Anekdoten und schwelgt in der Vergangenheit.
Achten Sie beim Schreiben und schließlich auch beim Halten Ihrer Lobrede darauf, dass stets der Gewürdigte im Zentrum der Ausführungen steht. Wie erwähnt, ist es essenziell, den Laureaten ins rechte Licht zu rücken. Finden Sie daher lobende, bewundernde und insbesondere authentische Worte. Vermeiden Sie Übertreibungen und verzichten Sie ebenso auf Negatives. Eine Laudatio ist eine durchwegs positive Rede, die – ist sie gut vorbereitet – dem Geehrten und den Zuhörern lange in Erinnerung bleiben wird.
Redaktion redenwelt.de
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