Mit einer Antrittsrede als Trainer im Verein überzeugen

Ein neuer Trainer im Verein ist für alle eine Umstellung. Die Spiel- und Trainingsweise einer Mannschaft hängt stark von ihrem Trainer ab, ebenso ihr Zusammenhalt. Ein guter Trainer kann eine Mannschaft nach vorne bringen, sie stärken und für die nötige Motivation sorgen. Ein schlechter Trainer schwächt selbst das beste Team – sei es im Fußball, Handball oder Basketball. Sein Einfluss sollte nicht unterschätzt werden. Wenn ein neuer Trainer in einen Verein kommt, ist das für alle Beteiligten erst einmal eine Umstellung:

  • Wie ist „der Neue“ so?
  • Was ändert sich nun?

Empfangen Sie Ihre neue Mannschaft mit Offenheit

Neuer Trainer Ansprache

Halten Sie auf jeden Fall vor dem ersten Training als neuer Trainer eine kleine Ansprache © Joseph Sohm – Shutterstock

Üblicherweise halten Trainer am ersten Tag der neuen Arbeit eine kleine Ansprache vor dem Team und stellen sich und ihre Ziele im Verein vor. Der Rahmen ist in der Regel recht locker – häufig halten Trainer ihre Rede vor einem ersten gemeinsamen Training in der Halle oder auf dem Platz. Gegebenenfalls ist auch der Vorstand des Vereins anwesend.

Um die Spieler direkt vom ersten Moment an für sich zu gewinnen, sollten sich Neulinge offen und freundlich präsentieren und dies auch durch ihre Körpersprache ausdrücken. Geöffnete Arme und ein Lächeln im Gesicht schaffen direkt einen positiveren Eindruck, als wenn der neue Trainer seine Mannschaft mit verschränkten Armen und verkniffenem Blick empfängt.

Diese Fragen stellt sich die Mannschaft zum neuen Trainer

In Ihrer Antrittsrede als neuer Trainer sollten Sie die offenen Fragen der Mannschaft aufnehmen und direkt beantworten. Dazu zählen folgende:

  • Was ist mit dem alten Trainer passiert? Wurde er entlassen, war sein Vertrag zu Ende oder ist er freiwillig gegangen?
  • Was streben Sie dieses Jahr oder auch nächstes Jahr an? Wollen Sie den Verein grundlegend verändern oder setzen Sie auf Bewährtes?
  • Was können die Spieler und der Vorstand erwarten?
  • Was ist Ihr Motto beziehungsweise Ihre Philosophie?
  • Was gibt es zu Ihrem bisherigen Werdegang zu sagen? Welche Erfolge konnten Sie bisher feiern?
  • Gibt es etwas Privates, das Sie den Spielern gerne mitteilen wollen?

Vertrauen schaffen und die Angst vor Veränderung nehmen

Veränderung birgt immer viel Ungewissheit und nicht alle Menschen können gut damit umgehen. Erwarten Sie also nicht, von allen gleichermaßen freudig begrüßt und erwartet zu werden. Wenn Sie sich aber ansprechbar zeigen und die Spieler dazu einladen, dass sie jederzeit zu Ihnen kommen können, sammeln Sie bereits wichtige Pluspunkte. Sie schaffen Vertrauen und das ist eine wichtige Basis für die Zusammenarbeit zwischen den Vereinsmitgliedern, Vorstand und Trainer.

Überlegen Sie gründlich, welche der anstehenden Veränderungen Sie schon in Ihrer Ansprache erwähnen und welche besser erst zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert werden. Das komplette Team in Aufruhr zu versetzen, sollte nicht das Ziel der Antrittsrede sein. Vielmehr kann ein neuer Kurs vorgegeben werden und die Details werden dann in Ruhe in kommenden Trainings besprochen.

Wir-Gefühl stärken und Vertrauen aufbauen

Vermitteln Sie der Mannschaft das Gefühl, dass Sie als Trainer einer von ihnen sind. Wer deutlich macht, dass Erfolge gemeinsam gefeiert und Niederlagen gemeinsam betrauert werden, stärkt den Zusammenhalt. Machen Sie deutlich, dass Sie die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen und wählen Sie ruhig emotionale Worte für Ihre Ansprache.

Je nahbarer Sie sich präsentieren, desto mehr Wirkung hinterlassen Sie bei den Spielern. Gleichzeitig können Sie aber auch deutlich machen, wer von nun an das Sagen hat. Wer am ersten Tag das Vertrauen seiner Mannschaft gewinnt, wird auch in der Zukunft davon profitieren. Der erste Tag und die Antrittsrede sind daher wichtig, um den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit zu legen.

Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft im Blick halten

Richten Sie Ihren Blick in der Ansprache in die Zukunft – etwa auf das laufende oder kommende Jahr – vergessen Sie aber nicht auch das Vergangene zu erwähnen. Gehen Sie lobend auf Ihren Vorgänger ein und die Erfolge, die er gemeinsam mit der Mannschaft gefeiert hat.

Ein neuer Trainer sollte Respekt vor seiner neuen Aufgabe zeigen und deutlich machen, dass er den Anspruch durchaus anerkennt. So handelt er sich auch den Respekt seiner Mannschaft ein, indem er vermittelt, dass er ihre Leistung schätzt und sich auf die gemeinsame Arbeit freut.

Für Ihre Ansprache können Sie Anekdoten aus Ihrer eigenen Vergangenheit als Trainer nutzen, um Ihren Werdegang und Ihre Trainings-Philosophie zu verdeutlichen. Gehen Sie auf bisher erlebte Niederlagen ein oder lassen Sie einen Satz zu Ihrem Lebensmotto fallen.

Die Rede mit einem Spruch oder Zitat berühmter Trainer auflockern

Passen Sie sich Ihrem Publikum an: Wenn es passt, können auch Analogien zu bekannten Vereinen zum Einsatz kommen oder berühmte oder erfolgreiche Trainer zitiert werden. Einige Sprüche können witzige Bezüge zu ihren eigenen Redeinhalten setzen. Unterhaltsame Beispiele liefern unter anderem diese bekannten Trainer:

„Ich kann nur eine Aussage darüber treffen, wie motiviert ich bin. Und wenn man das in Flaschen abfüllt, dann kommt man in den Knast, wenn man es verkauft.“ (Jürgen Klopp)

„Ich werde dem Verein solange dienen bis ich nicht mehr atmen kann.“ (Uli Hoeneß)

„Erfolg ist ein scheues Reh. Der Wind muss stimmen, die Witterung, die Sterne und der Mond.“ (Franz Beckenbauer)

„Ich habe noch nie eine große Rede gehalten. Ich habe immer nur gesagt, was mir gerade eingefallen ist.“ (Franz Beckenbauer)

Besonders mit dem letzten Zitat, können Redner in ihrer Einleitung kokettieren. Einerseits zeigen Sie damit, dass Sie sich sehr wohl Gedanken um die Rede gemacht haben, wenn Sie Beckenbauer zitieren. Andererseits können Sie die Rede anschließend wirklich aus dem Stegreif halten – wenn Sie sich das zutrauen. Wer unsicher ist, sollte sich einige Notizen machen, auf die er im Verlauf der Rede immer wieder blicken kann. So werden keine wichtigen Inhalte vergessen.

So lang sollte die Antrittsrede eines neuen Trainers im Verein sein

Die Antrittsrede eines neuen Trainers im Verein sollte nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten lang sein. Die Mitglieder sollen die Chance bekommen, einen kleinen Einblick in die Persönlichkeit des Trainers zu erhalten und eine grobe Indikation zu erhalten, was sie in den nächsten Wochen und Monaten zu erwarten haben.

Es geht aber nicht darum die gesamte Lebensgeschichte darzulegen und alle Erfolge und Stationen des eigenen Werdegangs aufzuzählen. Vielmehr helfen ein kleiner Abriss und eine kurze und prägnante Darstellung des zukünftigen Fahrplans.

Formulieren Sie als Trainer anschaulich

Die gelungene Rede sollte daher lebendig und anschaulich gestaltet sein – nur so kann die Aufmerksamkeit der Zuhörer gefesselt werden. Statt langatmiger Durchhalteparolen sollten neue Trainer auf effektive Motivation setzen. Diese bekommen die Spieler in einem ersten Schritt durch die Worte in der Antrittsrede und dann auch durch die folgenden Spielansprachen sowie Gespräche in den Mannschaftstrainings vermittelt.

Redaktion redenwelt.de

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