Stadtrat: Mit dieser Antrittsrede überzeugen Sie die anderen Ratsmitglieder

Ein Stadtrat vertritt und verwaltet eine Gemeinde bzw. Stadt. Stadtratsmitglieder und der Bürgermeister oder Oberbürgermeister gehören diesem Organ der öffentlichen Verwaltung in der Regel an – der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin sitzt dem Stadtrat vor. Ein Stadt- oder Gemeinderat wird von den Bürgern gewählt und besteht in der Regel für eine Amtszeit von fünf Jahren. Über ein Direktmandat oder die Reserveliste einer Partei ist es möglich, nach der Wahl in den Stadtrat zu gelangen.

Üblicherweise hält ein neues Mitglied des Stadtrats bei seiner Amtseinführung eine kurze Rede vor seinen Kollegen, um sich den anderen vorzustellen. Eine Stadtratssitzung im Rathaus der Stadt ist ein geeigneter Rahmen, um das Wort zu ergreifen und die neuen Kollegen zu begrüßen. In kleinen Gemeinden mit nur wenigen Stadtratsmitgliedern wird die Rede möglicherweise sogar vor den Bürgerinnen und Bürgern gehalten, die das neue Ratsmitglied kennenlernen wollen.

Stadtrat: Diese Inhalte hat eine Antrittsrede

Mitglied im Stadtrat

Als neues Mitglied im Stadtrat überzeugen © wavebreakmedia – Shutterstock

Als neues Mitglied des Stadtrats interessieren sich Ihre Kollegen und alle weiteren Zuhörer insbesondere dafür, weshalb Sie sich für dieses öffentliche Amt beworben haben – sofern sie das nicht schon aus dem Wahlkampf wissen. Es noch einmal persönlich zu erzählen ist jedoch ein guter Einstieg in eine Rede und verdeutlicht Ihren Enthusiasmus.

Weiterhin wollen die Zuhörer wissen, was Sie vor diesem Amt gemacht haben und welche Wege Ihre Karriere bisher genommen hat. Zudem möchten Sie etwas Persönliches über Sie erfahren und Sie näher kennenlernen. Folgende Inhalte sollte Ihre Rede daher haben:

  • Persönlicher Steckbrief: Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Welche persönlichen Anekdoten gibt es über Sie zu erzählen? Sind Sie verheiratet oder haben Sie Kinder?
  • Welche Verbindung haben Sie zu der Stadt, für die Sie nun im Rat sitzen?
  • Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus? Was haben Sie in den letzten Jahrzehnten oder Jahren gemacht? Gibt es Besonderheiten in Ihrem Lebenslauf, wie zum Beispiel eine Auszeit vom Beruf oder einen Job im Ausland?
  • Welche Wege haben Sie in der Kommunalpolitik bisher beschritten?
  • Welche Erfolge konnten Sie in der Kommunalpolitik vielleicht sogar in dieser Stadt bisher verbuchen?
  • Was qualifiziert Sie für Ihre Position im Stadtrat?
  • Warum freuen Sie sich auf die Zusammenarbeit mit bestimmten Personen oder Gruppen?
  • Welche Fähigkeiten haben Sie? Sind Sie besonders teamfähig, kommunikativ oder haben einen guten Zugang zu Gemeindemitgliedern?

Gehen Sie auch darauf ein, ob Ihre Ernennung und Wahl als neues Mitglied des Stadtrats weitere personelle Änderungen mit sich bringen. Die bestehenden Mitglieder wollen schließlich wissen, worauf sie sich in der nächsten Zeit einstellen müssen.

Erste Themen anschneiden und die Neugierde des Stadtrats schüren

Weiterhin interessiert die Zuhörer, welche Pläne, Ideen und Visionen das neue Ratsmitglied hat. Bei welchen Themen liegt klarer Handlungsbedarf in der Stadt? Sind es die Arbeitsplätze, die Entwicklung der Gemeinde oder bestehende Probleme in der bisherigen Verwaltung? Was liegt ihm besonders am Herzen? Welche Themen haben oberste Priorität?

Diese Themen sollten Sie in der Antrittsrede nicht nur kurz anschneiden. Geben Sie auch bereits erste Ideen und Lösungsansätze vor. Ihre Zuhörer wollen wissen, was Sie von Ihnen zu erwarten haben und auch auf welche Projekte Sie sich künftig konzentrieren wollen. Auf diese Weise können die anderen Ratsmitglieder auch direkt merken, welche Schwerpunkte Sie setzen und was Ihnen für die Stadt besonders wichtig ist.

Seien Sie vorsichtig mit Versprechungen, die Sie unter Umständen nicht halten können. Das gilt auch für die Zeit nach der Wahl. Denn leere Versprechungen könnten Ihnen an späterer Stelle übelgenommen werden, weshalb Sie sich Ihren Kurs dahingehend gründlich überlegen sollten. Machen Sie neugierig auf das, was kommt, verraten Sie aber noch nicht zu viel. Wenn Sie dieses Motto für Ihre Rede berücksichtigen, machen Sie sich nicht angreifbar und halten sich alle Möglichkeiten offen, ohne sich gänzlich verschlossen zu zeigen.

So äußern Sie Ihre Freude auf das Amt verbal und non-verbal

Redner sollten sich interessiert und motiviert zeigen und ihre Freude auf die neue Aufgabe nicht nur verbalisieren, sondern auch in ihrer Gestik, Mimik und Körpersprache ausdrücken. Die neuen Kollegen der Stadtverwaltung wie etwa der Oberbürgermeister oder Bürgermeister wollen Engagement sehen und freuen sich auf ein neues Mitglied, das mit frischen Ideen zu neuen Erfolgen in der Zukunft beitragen kann.

Wer mit offenen Händen und Armen spricht, das Gesicht locker und entspannt lässt und lächelt, wirkt sympathisch und kann auf diese Weise die Ratsmitglieder der Stadt direkt von sich überzeugen.

Das Wohl der Gemeinde über potenzielle Herausforderungen stellen

Gemeinsamkeiten zu schaffen und sich nahbar zu zeigen, kann ebenfalls hilfreich sein. Da es im Stadtrat auch um politische Interessen geht und nicht immer alle einer Meinung sind, müssen Sie mit Gegenwind rechnen, wenn Sie sich Ihren neuen Kollegen vorstellen. Das Wohl der Stadt und der Menschen, die Sie alle vertreten, sollte Sie aber in Ihrem Anliegen einen.

Wer sich in seiner Rede darauf bezieht und das gemeinsame höhere Ziel über mögliche Schwierigkeiten stellt, kann auf diese Weise Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft signalisieren.

Kritische Themen vor dem Stadtrat außen vorlassen

Wenn in Ihren Augen in der Vergangenheit einige falsche Entscheidungen im Stadtrat getroffen wurden, sollten Sie dies nicht direkt in Ihrer Antrittsrede kommunizieren. Sprechen Sie sensible Themen lieber in Ruhe an und suchen Sie dann gezielt nach den entsprechenden Ansprechpartnern.

Zeigen Sie sich vor dem Stadtrat kompetent und motiviert

Auch Herausforderungen können benannt werden – hier stehen aber Souveränität und Zuversicht im Vordergrund. Ein neues Stadtratsmitglied sollte sich von seinen neuen Aufgaben oder seiner neuen Position nicht eingeschüchtert zeigen, sondern Kompetenz vermitteln. Betonen Sie, sich auf die anstehende Zeit zu freuen und endlich noch stärker zu wichtigen Projekten in der Stadt beitragen zu können als bisher.

Bedanken Sie sich bei Ihren neuen Kollegen für ihren Vertrauensvorschuss und beteuern Sie, das Beste im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu wollen. Richten Sie darüber hinaus Ihren Dank schon in Ihrer Antrittsrede an die Bürgermeisterin bzw. den Bürgermeister oder Oberbürgermeister, die Mitglieder der Stadtverwaltung und an alle Mitarbeiter, mit denen Sie künftig zusammenarbeiten werden. Sie werden schließlich auf ihre Hilfestellungen angewiesen sein und sollten direkt von Beginn an ein positives Arbeitsklima schaffen.

Zeit lassen für die Antrittsrede vor dem Statdrat

Die Rede kann ruhig etwas ausführlicher sein und muss sich nicht auf zehn Minuten Redezeit beschränken. Zwanzig bis dreißig Minuten sind unproblematisch. Bedenken Sie, dass dieser Auftritt den ersten Eindruck Ihrer Person stark prägen wird. Auch können Sie schon wichtige Botschaften platzieren, wenn Ihnen die Aufmerksamkeit der Menschen erst einmal gewiss ist.

Redaktion redenwelt.de

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