Damenrede - So verhalten Sie sich professionell am Rednerpult

Unter dem Stichwort Damenrede fasst man im heutigen Sprachgebrauch mindestens zwei verschiedene Bedeutungen zusammen. Zum einen versteht man unter dem Begriff Damenrede im klassischen Sinne eine charmant vorgetragene Rede auf einem Fest oder einem Ball, die auf eine einzelne Dame oder auf alle anwesenden Frauen gehalten wird.

Gleichzeitig kann man unter mit diesem Begriff auch sehr klar darlegen, wie Frauen (heute passender als Damen) in unserer heutigen, modernen Gesellschaft professionelle und beachtenswerte Vorträge und Reden halten können. Er umschreibt, welche Unterschiede es in Bezug auf die Vorträge von Männern gibt. Unter Damenrede versteht man zudem Ideen und Taktiken, wie Frauen sich durch geschickte Rhetorik in einer männerdominierten Gesellschaft durchsetzen können und welche Tricks erfolgreiche Frauen in Führungspositionen in dieser Hinsicht anwenden.

Die klassische Bedeutung einer Damenrede

Die klassische Damenrede hat ihren Ursprung nachweislich im Mittelalter. Hier wurde eine Damenrede vor allem von den Minnesängern als Lied oder in Gedichtform vorgetragen.

Info: Der Minnegesang geht in die Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts n.Chr. zurück. Er bezeichnet die kunstvoll vorgetragene, gesungene Liebeslyrik von Dichtern und Sängern. Der Minnegesang galt dabei immer höhergestellten Frauen (Damen) aus dem Adel oder Hochadel, die kunstvoll und poetisch gepriesen wurden.

Der Minnesänger umschrieb in ausgefeilter Dichtung und mit einprägsamem Gesang die Frau des Burgherren, die auch „Herrin“ genannt wurde. Im Gesang wurde Ihre Schönheit, Ihr Wert und Ihre Ausstrahlung hervorgehen und mit großem Geschick humorvoll überspitzt.

Damen wertschätzen

Schon vor Jahrzehnten hat man Frauen mit einer Damenrede wertgeschätzt © Everett Collection – Shutterstock

Heute sind Damenreden vor allem bei Studentenverbindungen und dem Stiftungsfest üblich. Beim bekannten Festkommers, das von Studenten beim Stiftungsfest ausgetragen wird, werden Damenreden entweder vom jüngsten Mitglied der Runde oder vom Vize-Senior, der auch Consenior genannt wird, gehalten. Auch bei anderen Vereinsfesten von Turnvereinen, Schützenvereinen oder Musikcorps werden Damenreden gehalten. Ein weiterer Anlass für eine Damenrede ist ein klassischer Schwarz-weiß-Ball, auf welchem die wertenden Frauen bzw. Damen in einer Damenrede affirmativ belobigt werden.

Aufbau einer Damenrede

Eine Damenrede wird in der Regel in Gedichtform vorgetragen. Möglich ist aber auch ein frei vorgetragener, prosaischer Text. Damenreden sollten amüsant sein, die Vorzüge der Damen darstellen und die anwesenden Damen positiv charakterisiert. Abwertende, vulgäre oder zu anzügliche Inhalte sind bei einer Damenrede verpönt. Oft werden die anwesenden Damen mit Blumen oder prächtigen Gemälden verglichen und durch diese Umschreibungen verbal auf ein Podest gestellt.

Letztlich gilt für eine Damenrede von heute noch immer das Prinzip der Minnesänger aus dem Mittelalter. Die Dame sollte durch die Damenrede bejubelt, belobigt und positiv hervorgehoben werden. Auch heute werden in einer Damenrede der Wert der Frauen für die Gesellschaft und ihre persönlichen Vorzüge positiv dargestellt.

Wie moderne Frauen heute professionelle Reden und Vorträge aufbauen

In den letzten 100 Jahren hat sich das Rollenverständnis von Mann und Frau grundlegend gewandelt. Für Frauen bedeutet dieser Wandel mehr Macht und Einfluss in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und eine Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. In unserer modernen, westlichen Welt ist es mittlerweile normal und selbstverständlich geworden, dass Frauen in Führungspositionen arbeiten. Auch in den Medien übernehmen Frauen aktive Rollen und prägen zu einem Großteil die deutsche Medienlandschaft. So findet jedes Jahr am 8. März der Internationale Frauentag statt, bei dem eine Rede zum Frauentag und Vorträge halten.

Vom Gesetzgeber wurden zudem Voraussetzungen geschaffen, die es erleichtern, Familie und Beruf besser und sinnvoller zu vereinbaren. Es ist glücklicherweise normal geworden, Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft zu finden. Daher ist es heute auch gang und gäbe, dass Frauen Vorträge und Reden zu den unterschiedlichsten Themen halten. In der Politik gehören berühmte Frauen wie Angela Merkel oder Hillary Clinton zu den einflussreichsten Spitzenpolitikern. Ihre Reden und Vorträge werden weltweit beachtet und haben Einfluss auf die Politik in großen Volkswirtschaften.

Einen großen Anteil an der Modernisierung des Frauenbildes in der Gesellschaft hatte die Industrialisierung. Sie weichte das klassische Rollenverständnis auf, da immer mehr Arbeitskräfte gebraucht wurden. Im Jahre 1907 waren bereits 28 Prozent der erwachsenen Frauen außerhalb ihres Privathaushalts tätig. Sie arbeiteten allerdings in klassischen Frauenberufen, wie zum Beispiel als Wäscherinnen, Schneiderinnen oder Näherinnen.

Sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der Deutschen Demokratischen Republik entstanden die entscheidenden Reformvorhaben in Bezug auf die Berufstätigkeit von Frau in den 1960er und 1970er Jahren. So wurde unter anderem die Regelung abgeschafft, dass ein Mann die Berufstätigkeit seiner Frau formal erlauben musste. Ab 01. Juli 1977 trat zudem der Paragraph 1356 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) in Kraft, der eindeutig regelte, dass beide Ehegatten berechtigt sind, erwerbstätig zu sein.

Heute werden knapp 30 Prozent aller Führungspositionen in Deutschland von Frauen besetzt. Gemäß einem Bericht des Handelsblatts aus dem Jahre 2018, arbeiten über 60 Prozent Frauen in Führungspositionen in den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. In der Industrie und im Baugewerbe liegt die Anzahl der weiblichen Führungskräfte dagegen unter 20 Prozent. Der Gesamtanteil von Frauen an allen Erwerbstätigen liegt bei 46,5 Prozent.

Gelten für Frauen andere Regeln in Bezug auf Reden, Vorträge oder Präsentationen als für Männer? Wie können Frauen sich in Bezug auf Rhetorik und in Diskussionsrunden durchsetzen, selbst wenn Männer in der Überzahl sind? Worauf sollte generell bei einer Damenrede geachtet werden?

Rhetorik und Nutzenargumentation

Die rhetorischen Stilmittel für Reden und Vorträge gelten für jeden Redner, egal ob Mann oder Frau. Neben der klassischen Vorgehensweise, eine Ansprache mit Einleitung, Hauptteil und Schluss aufzubauen, geht es in einem Vortrag auch immer darum, die Zuhörer persönlich zu motivieren. Mit passenden offenen Fragen und einer Nutzenargumentation können Sie als Rednerin das Publikum direkt ansprechen und dabei auch zur Handlung anregen. Wenn Sie authentisch auftreten, wird es Ihnen gelingen, Ihre Zuhörer zu erreichen und positiv anzuregen. Sprechen Sie als Frau jedoch vor einem überwiegend männlichen Publikum oder arbeiten Sie als Führungskraft in einer Branche, in der Männer noch den „Ton angeben“, dann kann es Ihnen passieren, dass Sie es schwerer haben, sich Gehör zu verschaffen.

Beobachten Sie eine beliebige Debatte im Deutschen Bundestag aufmerksam, so werden Sie erleben, dass der Geräuschpegel vor allem dann steigt, wenn weibliche Bundestagsabgeordnete im Plenum reden. In Talkshows oder bei Diskussionen kommen Frauen meist seltener zu Wort als männliche Teilnehmer. Dies ist selbst dann der Fall, wenn der Moderator eine Frau ist. Um sich trotzdem als weibliche Protagonistin positiv durchzusetzen, Argumente auszutauschen und Redeziele zu erreichen, gibt es einige wichtige Verhaltensregeln. Diese helfen dabei, sich als Rednerin klar zu positionieren und sich durch sein Auftreten Achtung und Respekt zu erarbeiten.

Gestik und Mimik nutzen

Frau neigen bei genauer Betrachtung eher dazu, enge und kleine Handbewegungen nahe am Körper zu machen. Gestik von Frauen ist oft nicht so ausgeprägt, wie bei Männern. Geschickte und erfahrene männliche Redner sind oft dafür bekannt, „raumgreifende“ Gesten zu verwenden, um das Gesagte zu unterstreichen und Hauptpunkte zu verdeutlichen.

Die Sprache der Hände ist sehr wichtig, da diese Ihrem Publikum unterbewusst suggeriert, wie Sie als Vortragende wahrgenommen werden. In allen Teilen der Welt sagen uns Gesten wie die „Siegerpose mit ausgestreckter Faust“ oder der „gehobene Daumen als Zeichen der Zustimmung“ nonverbal, wie andere Menschen empfinden. Dafür sind keine Worte notwendig.

Möchten Sie Ihre Gestik im Rahmen Ihres Vortrags verbessern, ist es empfehlenswert, sie immer wieder zu üben. Markieren Sie sich Punkte oder Informationen in Ihrem Manuskript, bei denen Sie eine besondere Handbewegung machen möchten. Nehmen Sie sich zusätzlich vor, ihre Hände beim Kommunizieren noch stärker einzusetzen. Denken Sie auch bewusst daran, sich nicht am Pult festzuhalten, sondern ihre Arme frei und natürlich zu bewegen. Sie werden merken, dass Gesten, die die verbale Rede in subtiler Form unterstützen, nachdrücklicher wirken und Ihnen als Rednerin gleichzeitig mehr Sicherheit geben und Ihre Nervosität minimieren.

Körpersprache in einem Vortrag und Ihre Bedeutung:

KörperspracheBedeutung
Zum Spitzdach geformte HändeÜberheblichkeit und Abwehr gegen Einwände
Verschränkte ArmeBei Frauen: Unsicherheit
Gefaltete HändeAnzeigen deutlicher Überlegenheit
Hände halten das Rednerpult festUnsicherheit und Angst
Spielen mit den FingernDesinteresse oder Nervosität
Hand in der HosentascheÜberlegenheit, aber auch Überheblichkeit
  • KörperspracheZum Spitzdach geformte Hände

    BedeutungÜberheblichkeit und Abwehr gegen Einwände

  • KörperspracheVerschränkte Arme

    BedeutungBei Frauen: Unsicherheit

  • KörperspracheGefaltete Hände

    BedeutungAnzeigen deutlicher Überlegenheit

  • KörperspracheHände halten das Rednerpult fest

    BedeutungUnsicherheit und Angst

  • KörperspracheSpielen mit den Fingern

    BedeutungDesinteresse oder Nervosität

  • KörperspracheHand in der Hosentasche

    BedeutungÜberlegenheit, aber auch Überheblichkeit

 

Haben Sie sich vorgenommen, Ihre Gestik bewusst zu professionalisieren, sollten Sie des Weiteren auch auf Ihre Mimik achten. Alle sichtbaren Bewegungen des Gesichts und auch die Art und Weise, wie Sie mit Zuhörern Augenkontakt aufnehmen, gehören zur Mimik. Mit zielgerichteten Blicken in die Zuhörerschaft und einem freundlichen, offenen Lächeln sorgen Sie für eine entspannte Stimmung im Publikum. Da unsere Augen als Spiegel unserer Seele gelten, können gerade Blicke, die geschickt und thematisch passend eingesetzt werden, den Vortrag nachhaltig unterstützen und das Gesagte sinnvoll unterstreichen.

Tipp: Umgangssprachlich sagt man: „Wenn Blicke töten könnten!“ An dieser Redewendung erkennt man sehr klar, dass Blicke vom Empfänger immer interpretiert werden und zu einer Reaktion führen. Umso wichtiger ist es daher, Blickkontakt natürlich, offen und mit klarer Zielrichtung zu verwenden.

Es ist empfehlenswert, einzelne Zuhörer im Auditorium im Verlauf des Vortrags gezielt anzusehen und einige Sekunden Blickkontakt zu halten. Achten Sie aber darauf, einen unbeteiligten Zuhörer nicht zu lange und zu intensiv anzusehen. Dies könnte als „Anstarren“ oder „Unhöflichkeit“ interpretiert werden oder es könnte ein peinlicher Moment entstehen.

Mit Gestik und Mimik haben Sie zwei rhetorische Stilmittel, die Sie positiv und situativ einsetzen können, um ihre Zuhörerschaft zu erreichen und das Gesagte wirkungsvoll zu unterstreichen. Gehören Sie zu den Frauen, die eher kleine, feine Handbewegungen verwenden, so können Sie mit einem Fokus auf stärkere, klarere Gesten mehr Durchsetzungskraft andeuten. So werden Sie auch ein männerdominiertes Publikum gewinnen und Eindruck erzielen. Beim Einsatz von Gestik und Mimik ist es jedoch vor allen Dingen wichtig, immer authentisch zu bleiben. Versuchen Sie nicht, sich durch zu viele Gesten oder eine übertriebene Mimik zu verstellen. Merkt dies das Publikum, haben Sie mit Ihrem Vortrag verloren und werden keine oder nur eine sehr geringe Wirkung erzielen. Dies ist selbst dann der Fall, wenn das Thema interessant und lehrreich ist.

Die richtige Körperhaltung am Rednerpult

Rhetorik am Rednerpult

Achten Sie immer auf eine aussagekräftige und starke Körperhaltung am Rednerpult © Shelbey Thevenot – Shutterstock

Am Rednerpult ist die elegante Damenhaltung, bei der ein Fuß leicht abgespreizt ist und das Körpergewicht auf dem anderen Bein ruht, unangebracht. Das liegt vor allem daran, dass Sie mit dieser Körperhaltung schnell ermüden. In diesem Fall wechseln Sie als Vortragende automatisch den Schwerpunkt vom einen auf das andere Bein und wirken damit unsicher. Bewegen Sie sich durch eine Verlagerung des Körperschwerpunkts zu oft und zu stark am Rednerpult, so lenkt das die Zuhörer im Auditorium stark ab. Den besten und sichersten Stand haben Sie, wenn Sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen. Das gibt Ihnen Standfestigkeit und strahlt Sicherheit und Professionalität aus. Die gerade aufrechte Körperhaltung zeigt zudem an, dass Sie alles im Griff haben und jederzeit „Herr der Lage“ sind.

Körperhaltung bei einer Präsentation

Auch bei einer Präsentation gilt, dass die aufrechte, gerade Körperhaltung die beste Wahl ist. Hiermit zeigen Sie Präsenz und legen Nachdruck auf das Gesagte. Im Rahmen einer PowerPoint-Präsentation haben Sie zudem die Chance, durch einfache Platzwechsel Spannung zu erzeugen. Setzen Sie Ihre Gestik und Mimik dabei geschickt ein, können Sie das Gesagte unterstreichen. Die Zuhörer folgen Ihnen dann sowohl gedanklich als auch mit den Augen und sind weniger abgelenkt.

Achten Sie daher darauf, immer wieder ein wenig hin und her zu gehen, einzelne Zuhörer zu fixieren und mit beschreibenden Gesten Bilder in den Köpfen der Zuhörer zu erzeugen. Bei Präsentationen gilt zudem: Lesen Sie nicht zu viel von der Leinwand oder dem Monitor ab.

Sie drehen in diesem Fall immer wieder dem Publikum den Rücken zu. Damit lenken Sie unnötig von Ihrer Präsentation ab. Nutzen Sie stattdessen besser ein Handout oder einen zweiten Monitor. So gewinnen Sie zusätzlich Selbstsicherheit und können mit voller Konzentration Ihr Thema darzulegen und Ihr Publikum langfristig interessieren.

Kleidung unter Businessknigge-Gesichtspunkten – wichtig für den Auftritt für die Damenrede

Neben Ihrer Ausdrucksweise und Ihrer Gestik und Mimik spielt Ihre Garderobe eine entscheidende Rolle dabei, wie das Publikum Sie als Rednerin wahrnimmt. Der Kleidungsstil und Ihr Outfit unterstreichen Ihre Persönlichkeit und senden unbewusst Botschaften an die Zuhörerschaft. Betreten Sie die Bühne, sieht das Publikum zuerst die Kleidung und nimmt Ihre Körpersprache wahr. Jeder Zuhörer öffnet automatisch „Schubladen“ in seinem Kopf. Ihr Kleidungsstil und die Art des Auftretens entscheidet ganz wesentlich darüber, wie das Publikum sie wahrnimmt. Dabei gilt in erster Linie, dass die Kleidung Kompetenz vermitteln und zum Anlass oder Thema passen muss.

Beispiel: Bei einer Festrede würde ein zu sportliches oder legeres Outfit bei manchem Zuhörer Ablehnung erzeugen. Auch wenn Sie eine brillante Ansprache halten und das Publikum begeistern, könnte die Kleidung manchen Gast von der eigentlichen Fragestellung ablenken. Gleiches gilt für unpassende oder sehr grelle Farben, die ebenfalls falsche Signale senden können. Es wäre schade, wenn sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer verlieren, weil sich diese an Ihrem Kleidungsstil stören.

Trägt zum Beispiel eine Politikerin einen gelben, sehr auffälligen Blazer und spricht gleichzeitig in ihrer Rede über ein Thema, das hohe Ernsthaftigkeit verlangt, so ist die Farbe der Kleidung nicht zum Thema passend. Das Kleidungsstück verbindet man eher mit Sonne, einer heiteren Stimmung oder dem Frühjahr. Somit ist der Blazer ein klarer Störfaktor, der ablenkt und der Argumentation nicht dienlich ist.

Überlegen Sie daher vorab, welcher Kleidungsstil zum Anlass und Redethema passt und welches Publikum Sie ansprechen möchten. Eine jüngere Zuhörerschaft wird moderne Kleidung und extravagante Accessoires eher akzeptieren, als ein gesetzteres, klassisches Publikum. Als Vortragende sollten Sie sich nicht „verkleiden“ und immer mit einbeziehen, welche Erwartungshaltung Ihr Publikum hat. Trotzdem dürfen Sie Ihr feminines Selbstbewusstsein ausdrücken und dieses durch stilvolle Kleidung zur Geltung bringen.

Tipps für Kleidung und Accessoires, die Ihren Ausführungen Kompetenz verleiht

  • Tragen Sie ein klassisches Kostüm, einen Hosenanzug oder ein dezentes Kleid
  • Achten Sie darauf, dass Sie knitterfreie und qualitativ hochwertige Kleidungsstücke auswählen
  • Wählen Sie klassische Farben, verzichten Sie jedoch so weit wie möglich auf Muster
  • Tragen Sie stets geschlossene Schuhe und Strümpfe
  • Accessoires sollten zum Outfit passen und stilvoll sein.
  • Schmuck sollte eher dezent verwendet werden
  • Achten Sie darauf, dass der Rock nicht zu kurz ist. Im Businessbereich gilt, dass ein Rock maximal 10cm über dem Knie enden darf
  • Denken Sie auch daran, eine Bühne niemals ärmellos zu betreten
  • Ihre Fingernägel sollten gepflegt sein. Sie können, aber müssen nicht lackiert sein.
  • Make-up sollte Ihre Persönlichkeit unterstreichen und positiv hervorheben
  • Achten Sie zusätzlich auf saubere und gepflegte Haare

Kleidung hat für Redner jeglichen Geschlechts eine hohe Relevanz. Da die Augen der Zuhörer Sie von der ersten Sekunde an wahrnehmen und unbewusst bewerten, sollten Sie die Wahl der Kleidung nicht dem Zufall überlassen. Sie unterstreichen mit der richtigen Wahl ihrer Garderobe Ihre Kompetenz als Vortragende. Wenn Sie sich zudem in Ihrer Kleidung wohlfühlen und nicht darüber nachdenken, ob diese Ihrem Publikum gefällt, sind Sie als Rednerin entspannter und können die Zuhörer noch besser überzeugen.

Tipp: Eine Styling-Beratung nach der 4-Jahreszeiten-Typologie kann Ihnen behilflich sein, die richtigen Farbtöne und angebrachte Kleidung für Ihren Typ und für Ihre Rede zu finden. Dabei wird in der Beratung ihr individueller Typ bestimmt. Man unterscheidet zwischen Frühlings, Sommer, Herbst und Wintertypen. Für einen Sommertypen sind zum Beispiel eine blasse Haut und blaugraue oder blaugrüne Augen typisch. Als Sommertyp wird man Ihnen vor allem zu einem Outfit raten, die rote, grüne oder blaue Anteile hat.

Kritische Kleidung für eine Rede oder einen Vortrag

Erfahrene Frauen in Führungspositionen verzichten bei öffentlichen Auftritten oder Reden auf Seidenblusen. Diese sind meist aus sehr weichem Material, das schnell Falten wirft. Zudem passiert es immer wieder, dass der Blusenkragen nicht richtig sitzt. Dies führt weniger zu Irritationen beim Publikum, sondern dazu, dass die Rednerin abgelenkt ist. Sie denkt, dass die Bluse während des Vortrags verrutscht und verliert daher ihre Konzentration. Bei Blusen sollten Frauen generell aufpassen, da diese oft eher unordentlich wirken, da die Kragen nicht, wie bei Männern üblich, unterklebt sind. Der eleganteste Hosenanzug wirkt unvorteilhaft, wenn dieser mit einer zu sportlichen oder verknitterten Bluse kombiniert wird.

Bei der Farbwahl sind die klassischen Farben wie schwarz, rot, grau oder braun oft die beste Wahl. Argumentieren Frauen vor einem überwiegend männlichen Publikum, sollten sie grundsätzlich auf violette Kleidung verzichten, da dies bei männlichen Zuhörern meist nicht positiv ankommt. Auch andere knallige Farben, wie rosa, gelb oder dunkelrot passen nicht gut zu einem Vortrag im Businessumfeld. Sollte der Anlass für die Rede eher persönlicher oder komödiantischer Natur sein, kann eine auffällige Farbe jedoch sehr gut passen.

Beachten Sie auch, dass freie Handgelenke ohne Uhr, Ring oder Armband Sie souveräner erscheinen lassen, als Handgelenke mit viel Schmuck und Accessoires. Sie wirken als Rednerin kompetenter, da Sie durch ihr Äußeres nicht zu sehr vom Vortragsthema ablenken. Der Ehering gehört zu den erlaubten Schmuckstücken bei einer Rede.

Tipp: Es wertet Ihre Rede auf, wenn Sie Ihre Haare während des Vortrags oder der Präsentation zusammenzubinden. Dann entfällt die Handbewegung, sich immer wieder die Haare aus dem Gesicht streichen zu müssen. Diese Geste lenkt die Zuschauer ab. Zudem ist das Spiel mit den Haaren ein Zeichen für Kokettieren und gehört zu den weiblichen Flirtzeichen. Daher sollten Sie soweit wie möglich im geschäftlichen oder gesellschaftlichen Umfeld bei öffentlichen Reden oder Präsentationen auf diese Gestik verzichten.

Redeweise, Sprechstil und Lautstärke bei der Damenrede anpassen

Um bei einem Vortrag oder einer Rede professionell zu wirken, sollten Sie vor allem Ihre Redeweise und Ihre Sprechtechnik analysieren. Oft ist es vorteilhaft, sich dazu einen Rat von einer Freundin geben zu lassen. Diese kann explizit Ihre Lautstärke und Ihr Sprechtempo analysieren und Ihnen wertvolle Tipps geben. Sie können sich hierzu auch selbstständig eine Rede als Tonaufnahme aufnehmen und analysieren, wie und wo Sie ihren Sprechstil noch optimieren können.

Da viele Frauen dazu neigen, zu leise zu sprechen, sollten Sie in Ruhe üben, Ihre Argumente laut und deutlich zu artikulieren. Machen Sie im Manuskript kleine Verweise, wenn Sie die Tonhöhe oder die Lautstärke variieren möchten. Das hilft Ihnen, während der Rede konzentriert zu bleiben und trotzdem durch eine Veränderung der Lautstärke Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Sprechen Sie vor einem größeren Publikum, ist es ratsam, ein Mikrofon zu verwenden. Dadurch haben Sie die Gewissheit, dass jeder Teilnehmer Ihre Ausführungen laut und deutlich hören kann. Damit Ihre Stimme gut und professionell klingt, sollten Sie in der Tonprobe das Mikrofon so einstellen lassen, dass Ihre Stimme voll zur Geltung kommt. Ein Mikrofon bietet gerade für Frauen eine gute Möglichkeit, die Stimmlage zu verbessern. Das liegt daran, dass technische Unterstützung die weibliche Stimme oft tiefer und voller klingen lässt. Je leiser Sie ins Mikrofon sprechen, umso tiefer wird ihre Stimme.

Ein richtig eingesetztes Mikrofon sorgt vor allem dafür, dass Sie Ihren Vortrag ruhig und fließend vortragen können. Sie werden von jedem Platz im Auditorium verstanden, ohne dass Ihre Stimme schrill wird oder kippt. Damit es keine Rückkoppelungen und Tonprobleme gibt, sollten Sie bei der Tonprobe genau besprechen, in welchem Abstand zum Mikrofon Sie sprechen sollten. Da die Mikrofonanlagen und Verstärker oft variieren, bedarf es einer individuellen Einstellung und einer Probe vor Beginn des Vortrags.

Argumente gekonnt unterstreichen

Mit Gestik und Mimik Argumente ruhig und sachlich in der Rede rüberbringen © Trum Ronnarong – Shutterstock

Verhalten in einer Gesprächsrunde

Nicht nur bei einem Vortrag, sondern auch in einer Gesprächs- oder Talkrunde ist es wichtig, als Frau Präsenz zu zeigen. Sonst könnte es passieren, dass Ihre Redezeit und Ihre Chance, geeignete Argumente vorzubringen, unnötig verkürzt wird. Ergreifen Sie daher das Wort und warten Sie nicht so lange, bis Sie in der Diskussion freundlich aufgefordert werden zu reden.

Greifen Sie mit ruhiger, sachlicher Stimme, aber beherzt in die Diskussion ein. So werden Sie schnell als Gesprächspartnerin auf Augenhöhe geschätzt, selbst wenn man Ihre Argumentation nicht teilt. Dabei ist es auch wichtig, offene klare Fragen an die Gesprächspartner zu stellen. Das signalisiert nicht nur, dass Sie sich aktiv beteiligen, sondern auch, dass Sie die Initiative ergreifen und den Diskussionsverlauf prägen möchten.

Immer wieder sieht man in Talkrunden oder Diskussionen in den Medien, dass weibliche Gesprächspartner unvermittelt und rüde unterbrochen werden. Setzen Sie hier für sich eine Grenze, indem Sie charmant, aber sehr bestimmt darauf hinweisen, dass Sie ihren Satz zu Ende reden möchten. Gleiches gilt bei Einwänden oder Gegenfragen. Wenn Sie als Frau in dieser Weise in einer Debatte auftreten, behaupten Sie sich auch gegen Männer, die mit einem Selbstverständnis als „Alphatier“ auftreten. Auch wenn solche Dialogpartner es nicht gewohnt ist, Frauen mit dem nötigen Respekt und Anstand zu begegnen, können Sie sich durch Klarheit und Authentizität den nötigen Respekt verschaffen.

Starke Redewendungen stützen Ihre Argumentation bei einer Damenrede

Mit starken Redewendungen können Sie sich in Gesprächsrunden oder auch bei einem Vortrag behaupten. Diese eindringlichen Formulierungen suggerieren Ihrem Gesprächspartner, dass Sie vollständig von dem überzeugt sind, was Sie sagen. Artikulieren Sie ihre Meinung mit klarer Stimme und erkennt man dies auch an Ihrer Körpersprache, so erzeugt dies beim Gegenüber nachhaltigen Eindruck. Zudem stützt es Ihre Argumentation und macht diese wertvoller. Bekannte Redewendungen, die immer wieder gebraucht werden, um sich persönlich zu behaupten und seine Meinung klar und eindeutig zu vertreten sind:

  • Ich bin der Überzeugung, dass…
  • Es ist doch so, dass….
  • Die Fakten sagen klar aus, dass…

Dagegen schwächen die folgenden Aussagen Ihre Meinung ab und machen Sie angreifbar für Gegenargumente:

  • Könnte es nicht eventuell sein, dass…
  • Darf ich bitte auch einmal etwas dazu sagen…
  • Ich überlege ob….
  • Ich habe den Eindruck, dass…
  • Meine bescheidene Meinung zum Thema ist….

Zusammenfassung und Fazit für Frauen in der Rednerposition

Starke Frauen werden jederzeit als Rednerin brillieren und ihre Zuhörerschaft begeistern. Dabei gibt es für Frauen oder Männer keine Unterschiede beim Ausschöpfen rhetorischer Stilmittel. Der Vortrag sollte sorgfältig vorbereitet und logisch und verständlich sein. Es gilt, die Zuhörerschaft mit Argumenten und einer positiven Nutzenargumentation zu überzeugen. Letztendlich geht es darum, das Auditorium und jeden einzelnen Zuhörer anzuspornen oder zu einer Handlung zu bewegen.

Für Frauen in männerdominierten Berufszweigen gilt es dabei, sich durchzusetzen und offen, klar und empathisch zu argumentieren. Dabei sollten Frauen darauf achten, durch Ihre Kleidung und Ihr Aussehen nicht vom Vortragsthema abzulenken.

Beachten Sie die Business-Knigge-Regeln in Bezug auf Kleidung und Accessoires und überlegen Sie vorab, was Ihr Publikum von Ihnen auch in Bezug auf den Kleidungsstil erwartet. Ihre Kleidung trägt wesentlich dazu bei, wie das Publikum Sie als Vortragende wahrnimmt und wie erfolgreich Ihr Vortrag und Ihre Argumentation angenommen werden.

Die Körpersprache sollten zudem positiv, offen und authentisch sein. Müssen Sie sich in Gesprächs- oder Diskussionsrunden gegen männliche Gesprächspartner durchsetzen, so bleiben Sie beharrlich und definieren Sie vorab für sich, wie Sie mit Störungen und Unterbrechungen Ihrer Argumentation umgehen. Mit diesen einfachen, praktischen und erprobten Tipps gelingt es jeder Frau im Businessumfeld oder im gesellschaftlichen Rahmen bei einer Ansprache oder Rede authentisch, charmant und selbstsicher aufzutreten, Eindruck beim Publikum zu erzeugen und gesteckte Ziele zu erreichen.

Redaktion redenwelt.de

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